Das Portal der Bremer Landesbank in ihrem alten Gebäude. Foto: WR Das Portal der Bremer Landesbank in ihrem alten Gebäude. Foto: WR
Zwei Lösungen

Bremer Landesbank soll ganz an Nord LB gehen

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Die Nord LB aus Hannover wird der Bremer Landesbank finanziell unter die Arme greifen. Dafür muss Bremen seine Anteile verkaufen - oder sich selbst an der Nord LB beteiligen. Zu welchen Bedingungen, wird verhandelt.

Die wegen ihrer Schiffsfinanzierungen finanziell in Schieflage geratene Bremer Landesbank (BLB) soll neues Kapital von der Nord LB aus Hannover erhalten. Für die Abwicklung dieses Geschäfts gibt es jetzt zwei Varianten. In jedem Fall soll die Landesbank unter das Dach der Nord LB aus Hannover kommen. Fraglich ist, wie sich das Geschäft für Bremen auswirkt.

„Fest steht, dass die Träger dafür Sorge tragen, dass das Kapital der Bank in einem angemessenen Umfang intakt gehalten wird“, teilten die BLB und die Nord LB in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Bremen muss verkaufen oder sich beteiligen

Und so sehen die Varianten aus: Entweder die Nord LB übernimmt die kompletten Anteile an der BLB. Bremen würde dafür einen Kaufpreis erhalten – der noch verhandelt werden muss – wäre aber nicht mehr an der Landesbank beteiligt. Das Kreditinstitut aus Hannover hält derzeit 55 Prozent der Anteile, Bremen würde seine 41 Prozent verkaufen. Weitere vier Prozent hält der Sparkassenverband Niedersachsen.

Oder die Hansestadt bringt ihre Anteile an der BLB mit in die Nord LB ein und wäre dann an der größeren Bank beteiligt – wie hoch der Anteil wäre, wird ebenfalls zu verhandeln sein. Eine einseitige Kapitalerhöhung der Nord LB ohne die Verschiebung der Anteile wird es nicht geben. Bremen hatte selbst ausgeschlossen, Mittel in die Bank pumpen zu wollen.

Nord LB will „für alle befriedigendes Ergebnis“

Bis Jahresende sollen die beiden Modelle geprüft werden, teilte die Aufsichtsratsvorsitzende der BLB, Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne), mit. In Horn-Lehe, im Gästehaus der Landesbank, hatte der Aufsichtsrat getagt, um über die benötigten Finanzmittel zu beraten. „Fest steht, dass die Träger dafür Sorge tragen, dass das Kapital der Bank in einem angemessenen Umfang intakt gehalten wird“, teilte die BLB nach der Sitzung mit.

Der Vorstandsvorsitzende der Nord LB, Dr. Gunter Dunkel, sagte: „Wir sind uns einig, dass die Bremer Landesbank weiter ein aktives, wertvolles Mitglied der NORD/LB-Gruppe bleibt und ihre eigene Identität behalten soll.“ Es müsse jetzt unverzüglich mit den Verhandlungen begonnen werden, damit es bis Jahresende ein für alle „befriedigendes Ergebnis“ gebe.

Finanzaufsicht prüft Informationen der BLB

Die Schieflage bei der BLB ist entstanden, weil die Bank einen großen Teil ihrer Schiffskredite wohl abschreiben muss. Es geht um einen „hohen dreistelligen Millionenbetrag“, wie das Institut erst in der vergangenen Woche mitteilte.

Ob die Bank rechtzeitig über diese möglichen Ausfälle informiert hat, wird nun die Finanzaufsicht Bafin in Berlin prüfen. „Wir sehen uns routinemäßig an, ob die Ad-hoc-Mitteilung rechtzeitig erfolgt ist“, sagte eine BaFin-Sprecherin der Wirtschaftswoche.

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