Die Eingangsbereiche in die Innenstadt sollen einladender gestaltet werden. Foto: Möller Die Eingangsbereiche in die Innenstadt sollen einladender gestaltet werden. Foto: Möller
Innenstadtkonzept

City von Osterholz-Scharmbeck soll schöner werden

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Umfragen, Verkehrszählungen, Bürgerbeteiligungen und Gespräche mit Interessengruppen sind vorausgegangen. Montagabend stellten die Planer vom Büro Baumgart und Partner ihr Konzept zur Innenstadtentwicklung vor.

Rund Dreiviertel der in der Innenstadt Befragten gibt den Wunsch an, beim Einkaufsbummel durch die Innenstadt ein größeres Warensortiment vorfinden zu wollen. Ein Drittel wünscht sich eine indentitätsstiftendere Gestaltung. An letzterem Punkt wolle das Planungsbüro ansetzen und Veränderungen vorschlagen, der meistgenannte Punkt könne danach von veränderten Bedinungen profitieren, so Frank Schlegelmilch.

Für den vom Rathaus engagierten Planer hat die Kreisstadt große Potentiale. Wo sonst in Norddeutschland gebe es eine Stadt, die über ein Plateau verfügt, von dem man über einen Park bis zur Kirchturmspitze auf den Marktplatz blicken kann. Schlegelmilch denkt an den Eingang über die Lindenstraße zum Stadtpark, der heute im wesentlichen von einer Bushaltestelle zugestellt ist, dort könne eine Terrasse mit Blick übers Grüne geschaffen werden. Bei Befragungen haben Schlegemilch und sein Team herausgefunden, dass es Jugendliche gibt, die den Park überhaupt nicht kennen.

Scharmbecker Bach soll erlebbar werden

Auch der Scharmbecker Bach durchquere die Innenstadt viel zu unauffällig. In der Straße Hinter der Wurth gelte es, die überdimensionierte Fahrbahn zurückzubauen und die Brücke über den Bach so zu gestalten, dass das Wasser erlebbar werde. Marktplatz und Kirchenstraße seien unbestritten die Bummelmeile der Kreisstadt, die Planer haben aber auch die Teichstraße entdeckt.

Gleich neben der weiteren grünen Lunge, dem Kleinod Teich inmitten der City. Sie wollen Wegeverbindungen verbessern, zum Beispiel den Blick auf die historische Kirche verbessern. Die Kirche plant ohnehin den Neubau eines Zentrums für ihre Arbeit. Das bringt die Planer auf die Idee, von der Marktweide kommend einen Weg zum Kirchenplatz zu schaffen, der rechts und links am „Menada“ vorbeiführt. Das Haus der Kirche würde mehr in die Kirchenstraße hineingebaut werden, zwischen dem Neubau und dem „Menada“ wäre Platz für einen zusätzlichen Weg, das Gebäude so niedrig, dass man von weitem den Kirchturm sehen könnte. Und die Marktweide selbst bekäme ein neues Parkhaus mit einem Wohn- und Geschäftshaus, dass den notwendigen Frequenzbringer für die Stadt beherbergen soll.

Publikum von Planungen begeistert

Das Publikum bei der Präsentation Montagabend im Rathaus kam aus dem Staunen nicht heraus. Und die Zustimmung war groß. Das Planungsbüro hatte im Vorfeld viel an Einbeziehung Betroffener unternommen, Montag saßen alle in einer Runde, Hausbesitzer, Ladeninhaber, Gastronomen, Anwohner, Rathausbeschäftigte und Vertreter der Politik. In ungewohnter Einigkeit verfolgten sie die Vorträge von Frank Schlegelmilch, seiner Kollegin Charlotte Herbst und dem Verkehrsplaner Jens Rümenapp.
Der stellte eine große Zunahme des Verkehrs in der Innenstadt fest und schlägt mehr Überführungen für Fußgänger vor. In der Bahnhofstraße werde zu schnell gefahren, 91 Stundenkilometer war ein Spitzenwert. Die Parksituation sei in Osterholz-Scharmbeck gar nicht so schlecht. 1.300 Stellplätze gebe es in der Innenstadt, 500 öffentliche und 800 private, davon 400 für die Kunden von Praxen und Geschäften. Diese Parkplätze seien teilweise nur schlecht auffindbar und angeordnet.

Nach der öffentlichen Präsentation wird das Innenstadtkonzept durch die politischen Gremien beraten. Bürgermeister Torsten Rohde wünscht sich danach, den Elan der Vorbereitungsphase in die Umsetzung tragen zu können.

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