Medikamente aus der Apotzheke: Die Kosten steigen. Foto: Techniker Krankenkasse Medikamente aus der Apotzheke: Die Kosten steigen. Foto: Techniker Krankenkasse
Krankenkassen

Bremer nehmen Medikamente für 645 Euro im Jahr

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Jeder Bremer bekommt im Schnitt Medikamente für 645 Euro im Jahr verschrieben, vor allem Antibiotika. Das ist zwar etwas weniger als in Hamburg oder Berlin - dafür steigen die Kosten von Jahr zu Jahr immer weiter an.

Im Bundesland Bremen sind 570.375 Menschen bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Jeder dieser Versicherten erhielt 2015 Medikamente im Wert von durchschnittlich 645 Euro von den  niedergelassenen Ärzten in der Hansestadt und in Bremerhaven verschrieben.

Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) in Bremen mit und bezieht sich auf aktuelle Statistiken des GKV-Spitzenverbandes.

In Hamburg Medikamente für 747 Euro

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Bremer Pro-Kopf-Ausgaben aber auch noch um 4,8 Prozent gestiegen. Der Bundesdurchschnitt lag bei 4,2 Prozent. Die höchsten pro Kopf Ausgaben bei den Arzneimittelausgaben im Vergleich der Stadtstaaten verzeichnete Hamburg mit 747 Euro je gesetzlich Versicherten, gefolgt von Berlin mit 693 Euro.

Zu den umsatzstärksten Mitteln zählten Arzneimittel mit den Wirkstoffen gegen diverse bakterielle Infekte, also Antibiotika, gefolgt von Mitteln zur Krebsbehandlung und antithrombotische Mittel bei Herzinfarkt- und Thromboserisiken.

Kasse mahnt Reform bei Arzneimittelpolitik an

„Die ungebremst steigenden Ausgaben für Arzneimittel zeigen, dass weitere Reformen bei der Arzneimittelpolitik nötig sind“, so Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Bremen. Er kritisiert: „Die durch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz erwarteten jährlichen Einsparungen von bundesweit etwa 1,9 Milliarden Euro konnten bisher nicht annähernd erreicht werden.“

Schmidt-Bodenstein sieht das Problem darin, dass im ersten Jahr nach der Markteinführung eines Medikaments, der Zusatznutzen für einen neuen Wirkstoff geprüft wird. In diesen zwölf Monaten  können die Pharmahersteller die Preise frei festlegen. „Das hat dazu geführt, dass regelrechte Mondpreise verlangt werden“, sagt Schmidt-Bodenstein.

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