Wer Tiere im Auto lässt, riskiert bei Hitze ihren Tod. Foto: pixabay Wer den Hund im Auto lässt, riskiert bei Hitze seinen Tod. Foto: pixabay
Gefahr bei Hitze

Wer den Hund im Auto vergisst, riskiert seinen Tod

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In Bremen ist am Donnerstag ein Schäferhund fast gestorben, weil ihn seine Besitzerin im Auto vergessen hat. Jetzt warnen Tierschutzverein und Senat vor den Gefahren, die Tier und Mensch im aufgeheizten Auto blühen.

In allerletzter Minute wurde am Donnerstag ein Schäferhund aus einem Auto befreit. Nur dem schnellen Handeln der Polizei und der Anwohner ist es zu verdanken, dass der Hund im Auto überhaupt überlebt hat. Mit Kreislaufbeschwerden musste er in die Klinik gebracht werden. Das berichtet der Bremer Tierschutzverein mit Entsetzen. Auch die Polizei hat den Vorfall bestätigt.

„Wir appellieren immer wieder an die Hundehalter, Rücksicht auf ihre Tiere zu nehmen und sie unter gar keinen Umständen im Auto zurück zu lassen, auch nicht für wenige Minuten“, so Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins. „Eine Anzeige gegen die Tierhalterin läuft bereits“ , so Apel weiter.

Hund im Auto zu vergessen, birgt Gefahr

Selbst wenn das Auto im Schatten geparkt wird oder der Himmel bewölkt erscheint, kann die Sonne schnell und unbemerkt auftauchen oder wandern. Autos heizen sich schnell auf Temperaturen von bis zu 50 Grad auf – eine tödliche Falle für Tiere, die sich noch darin befinden. Das Fenster einen Spalt geöffnet zu halten, ist absolut nicht ausreichend. So fasst der Tierschutzverein die Gefahren zusammen.

Auch der Bremer Senat stellt fest, dass nahezu täglich auf den Parkplätzen der großen Einkaufszentren Hunde im Auto in der prallen Sonne zurückgelassen werden, weil die Menschen die Wirkung der Sonne auf ihre Tiere unterschätzen. Schlimmstenfalls bezahlen die Tiere diese Falscheinschätzung ihrer Halter mit dem Tod, mahnt der Senat.

Denn auch bei niedrigeren Außentemperaturen könne die Innentemperatur in einem Auto bei Sonneneinstrahlung schnell über 30°C steigen. In den Sommermonaten heize sich das Autoinnere schnell auf 60° bis 70° C auf.

Hunde können Temperatur schlecht regulieren

Außerdem erklärt der Tierschutz- und Veterinärdienst Bremen, dass Hunde  ihre Körpertemperatur nur sehr eingeschränkt über Hecheln und Schwitzen über die Pfoten regulieren können. Sie versuchen, sich in kühlere Bereiche des Fahrzeuges, wie etwa den Fußraum, zurückzuziehen. Dieses bedeute jedoch nur kurzfristige Linderung.

Aufgrund der Hitze und des Anstieges der Luftfeuchtigkeit durch das Hecheln komme es zum Kreislaufkollaps und sehr schnell zum Tod. Auch leicht geöffnete Fensterscheiben verändern demnach die Situation und die Temperatur im PKW für das Tier nicht wesentlich.

Strafverfahren kann Folge sein

Häufig seien die Halter bestürzt, dass sich der Zustand des Hundes so schnell dramatisch zum Schlechten verändert hat, erklärt der Senat.  Oder sie zeigen sich verärgert, weil die Polizei die Scheibe eingeschlagen hat, um ein Tier aus dem Auto zu befreien.

Der Tierschutzverein rät Passanten, die einen Hund im Auto eingesperrt entdecken, die Polizei zu rufen. Der Senat verweist darauf, dass der Tierschutz- und Veterinärdienst solche Vorgänge ausführlich prüft. Sollte ein Vorsatz festgestellt werden, wird ein Strafverfahren, bei Fahrlässigkeit ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Tierhalter eröffnet.

 

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