Inspektionsleiter Dr. Carsten Roelecke (l.) und Polizeipräsident Lutz Müller (r.) setzen in Bremen-Nord auf eine verstärkte Netzwerkarbeit und Prävention. Foto: Füller
Polizeiarbeit

Bremen-Nord hat einen neuen Inspektionsleiter

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Der 41-jährige Dr. Carsten Roelecke tritt die Nachfolge von Kevin Hamann als Ins­pektionsleiter in Bremen-Nord an. Auf seiner Agenda: Der Ausbau der Präventionsarbeit sowie die Vernetzung mit Kooperationspartnern.

Die Latte sei hoch gelegt, doch er wolle darüber springen, sagt Dr. Carsten Roelecke, neuer Leiter der Polizeiinspektion Bremen-Nord. Der Borgfelder hat vor einigen Wochen seine neue Stelle angetreten, nachdem er zuvor in der Inspektion Mitte/West vor allem mit der Entwicklung einer Strategie für die Ordnung und Sicherheit am Hauptbahnhof  betraut war.

Nach dem Studium und einer Zeit bei der Lufthansa und der ESA begann Roelecke die Polizeilaufbahn. Er durchlief verschiedene Stationen bei der Polizei Bremen und beim Senator für Inneres und hat mehrere Bücher zur Polzeiarbeit geschrieben.

Netzwerke knüpfen und Kooperationspartner finden

Er wolle etwas anpacken, sagt der Familienvater. Damit meint er vor allem die Präventionsarbeit in Bremen-Nord. „Die Themen Raub und Wohnungseinbruch sind bestechend“, sagt er. Aber auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sei wichtig.

„In Bremen-Nord ist man näher am Menschen, als in der Innenstadt. Auf dieser Grundlage müssen neue Netzwerke und Kooperationspartner gefunden und aufgebaut werden“, sagt der Leiter der Schutzpolizei und leitender Polizeidirektor Rainer Zottmann. Genau das erwarte er von Roelecke.

Lutz Müller: Alle KOP-Stellen wieder besetzen

Und so wird er auch dafür sorgen müssen, für eine Übergangszeit von rund zwei Jahren die vielfältigen Aufgaben der Kontaktpolizisten umzuverteilen. „Unser Ziel ist es, alle KOP-Stellen wieder zu besetzen“, sagt Polizeipräsident Lutz Müller. Ihm zufolge werde die Situation sich jedoch erst gegen Ende 2018 wieder verbessern.

Bis dahin müsse man darüber nachdenken, Kooperationspartner wie die Verkehrswacht und den Präventionsrat Bremen-Nord verstärkt mit einzubinden. Derzeit funktioniere der Notrufprozess zu 100 Prozent, dafür würden aber in anderen Bereichen Abstriche gemacht.

Eine vorübergehende Lösung sehen Müller und Zottmann nur darin, die Bereiche, die üblicherwiese von den in den Ruhestand gehenden Kontaktpolizisten übernommen wurden, auf die verbleibenden Schultern zu verteilen, um einen Mindeststandard halten zu können.

Strukturcheck und Bestandsaufnahme nach der Sommerpause

Ein weiteres Thema für Roelecke wird zudem die Situation der teilweise sanierungsbedürftigen Polizeigebäude in Bremen-Nord sein. „Nach der Sommerpause werden wir mit der Innenbehörde und den Fraktionen einen Strukturcheck und eine Bestandsaufnahme der Polizei machen. Dann wollen wir uns auch das Standort-Konzept ansehen“, sagt Müller.

Zottmann geht sogar noch weiter und wünscht sich ein Polizeihaus für Bremen-Nord. „Es gäbe dann eine Anlaufstelle für alle zentralen Aufgaben, dazu die Außenstellen. Auch das geht nur mit einer vernünfigen KOP-Ausstattung. Sie sind die Ansprechpartner der Bürger“, sagt der leitende Polizeidirektor.

Pragmatische Lösungen für Bremen-Nord

Roelecke, der an der Universität Bremen zur altergerechten Personalentwicklung promovierte, hat bereits mit der Vernetzungsarbeit begonnen und könne laut Müller pragmatische Lösungen für Bremen-Nord finden.

Ihren Dank sprachen Zottmann und Müller zudem Kevin Hamann und Ralf Töllner aus. Töllner hatte die Inspektion kommissarisch geleitet und war an der Entwicklung und Umsetzung des ZAST-Konzepts auf dem Vulkan-Gelände beteiligt.

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