Joachim Oekermann ist Wirt im Lankenauer Höft. Ende des Jahres läuft der Pachtvertrag aus. Wie es dann weitergeht, weiß Oekermann noch nicht.
Pachtvertrag

Lankenauer Höft: Gastwirt mit unsicherer Zukunft

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Seit 39 Jahren betreibt die Familie von Joachim Oekermann das Lankenauer Höft in Rablinghausen. Ende des Jahres läuft der Pachtvertrag aus – und nun will Bremenports den Pachtvertrag mit den Betreibern nicht verlängert.

„Wir hängen in der Luft“, sagt Gastwirt Joachim Oekermann. Seit vielen Jahren betreibt er die Gaststätte, die seine Eltern Hermann-Adolf und Hannelore aufgebaut haben. Alle fünf Jahre wurde der Pachtvertrag verlängert. Ende des Jahres könnte aber Schluss sein.

Das Problem: Wie es weitergehen soll, weiß Oekermann nicht. Er hat lediglich Signale erhalten, dass der Eigentümer Bremenports den Vertrag, der am 31. Dezember 2016 ausläuft, nicht verlängern will. „Das Grundstück wird nicht verkauft“, betont Bremenports-Sprecher Rüdiger Staats.

Neue Ausschreibung geplant

Das Unternehmen hat andere Pläne. Laut Staats ist eine Ausschreibung geplant, bei der Interessierte ihr Konzept für das Areal vorlegen sollen. „Wir orientieren uns dabei an Überlegungen des Beirats Woltmershausen.

Die politischen Vertreter vor Ort haben großes Interesse an einer Aufwertung des Areals am Lankanauer Höft, das seine Möglichkeiten trotz attraktiver Lage am Weserufer nicht ausschöpft.“ Eigentümer soll ein neuer Nutzer allerdings nicht werden, stattdessen will Bremen ein Erbbaurecht vergeben.

Oekermann ist nur Unterpächter

Das würde einen Nutzer zum Beispiel ermächtigen, auf dem Gelände zu bauen. Wie es mit Oekermann und seiner Gaststätte dann weitergehen soll, dazu sagt Staats nicht viel. Mit ihm unterhalte Bremenports keine eigenen Vertragsbeziehungen.

Oekermann ist lediglich Unterpächter. Pächter ist seit etwa 30 Jahren Anheuser-Busch InBev. Sprecher Oliver Bartelt bestätigt, dass Bremenports keine Verlängerung dieses Vertrags beabsichtigt.

Belegschaft ist enttäuscht

„Diese Entscheidung wurde seitens des Hauseigentümers getroffen. Wir wären gern noch länger im Objekt geblieben und hätten auch den Pachtvertrag mit dem Wirt entsprechend verlängern können, eine Verlängerung des Pachtvertrags mit uns war aber leider nicht möglich“, sagt Bartelt.

Oekermann sorgt sich derweil auch um seine Mitarbeiter. „Sie arbeiten teilweise seit 25 Jahren bei uns. Wenn die ihren Arbeitsplatz verlieren, finden sie nichts neues“, fürchtet er. Innerhalb der Belegschaft habe sich mit der Nachricht, der Pachtvertrag solle nicht verlängert werden, Enttäuschung breit gemacht.

Und auch seine Mutter, die das Unternehmen mitgegründet hat, sei getroffen. „Sie ist geschockt“, sagt Oekermann. Wie genau es vor Ort weitergeht, scheint noch niemand genau zu wissen. „Die Suche nach einem neuen Nutzer hat gerade erst begonnen“, sagt Staats von Bremenports.

„Pachtvertrag ist Pachtvertrag“

Aber auch Oekermann könne sich ja wie jeder andere Interessent im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens bewerben. Wann die Ausschreibung dafür allerdings startet, stehe noch nicht fest. Und Oekermann kann noch nicht sagen, ob das wirklich eine Option für ihn ist.

„Das ist schon eine andere Hausnummer“, sagt er. Auch im Wirtschaftsressort gibt es keine Informationen darüber, wie mit dem langjährigen Gastronomen umgegangen werden soll, wenn es ein neues Konzept für das Areal gibt. „Pachtvertrag ist eben Pachtvertrag und ein solcher kann auch auslaufen“, sagt Sprecher Holger Bruns.

 

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