Einsame Strände sind das Kapital von Rodrigues. Foto: Kaloglou Einsame Strände sind das Kapital von Rodrigues. Foto: Kaloglou
Tropeninsel Reise

Als Robinson auf Rodrigues stranden

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Der weite Indische Ozean birgt noch wenige Geheimtipps. Die Insel Rodrigues mit ihren Traumstrände zählt zweifelsohne dazu. Der kleine Nachbar von Mauritius ist ein weitest gehend touristisch unbeschriebenes Blatt.

Einmal Robinson Crusoe sein, unter mächtigen Bäumen entspannen und sich an dem smaragdgrünen Wasser der Lagune, das im Sonnenlicht in allen Nuancen schimmert, nicht satt sehen können.

Was sich nach einer Szene aus einem Werbespot für eine bekannte Rum-Marke liest, zählt zu den wohl schönsten aber nie seltenen Momenten, die man als Europäer auf Rodrigues erlebt.

Nach Rodrigues kommt Australien

„Wir sind hier am östlichsten Punkt Afrikas“, betont Reiseleiter Clife und zeigt auf den Ozean, „nach Rodrigues kommt nur noch Australien“.  Doch wer will schon nach Down under schwimmen, wenn er auf der Insel eine Riesenbadewanne vor sich hat?

Prince William ist wohl der prominenteste Gast, der in den Gästebüchern des kleinen Eilands eingetragen ist. Der Blaublüter, damals noch unverheiratet, kam hier um die Unterwasserwelt zu entdecken.  Rund 50.000 Touristen jährlich machen es ihm nach.

Wassersport und Wanderungen auf der Tropeninsel

Mittwochs und samstags ist Markt in der Inselhauptstadt Port Mathurin.Foto: Kaloglou

Mittwochs und samstags ist Markt in der Inselhauptstadt Port Mathurin.Foto: Kaloglou

 

Tauchen, Surfen, Schnorcheln oder im warmen Nass der Lagune, die wie ein Ring die Insel fast umschließt,  planschen – Wasserratten haben ihre wahre Freude. Genauso wie Wanderer oder Mountainbiker, die das fast menschenleere Rodrigues auf eigene Faust erkunden können, ohne dabei Gefahr laufen, sich zu verlaufen.

Die kleine Schwester von Mauritius zählt noch zu den weitest gehend unentdeckten Zielen im Indischen Ozean. Mit ein Grund ist, dass die 106 Quadratkilometer große Insel keinen internationalen Flughafen hat und somit keine direkte Anbindung in die große weite Welt.

Wer Ursprünglichkeit, Natur und Top-Strände genießen möchte, muss den Weg über Mauritius gehen, in die Propellermaschine steigen und in 90 Minuten ist er da.

Entspannung auf Rodrigues

Mächtig ist der Schatten, den die große Schwester wirft, doch hinter diesen muss sich die kleine nicht verstecken. Wer Luxus, Top-Hotelerie und -Service sucht, bleibt eh auf Mauritius. Wer richtig entspannen und den Beach auch mal für sich allein haben möchte, keine Hotelburgen mag und sich auf dem Markt von Port Mathurin, dem Hauptort, unter die Einheimischen mischen will, ist auf Rodrigues an der richtigen Adresse.

Auch Carine Prosper hat auf dem touristisch fast unbeleckten Einod ihr Traumziel gefunden. Vor einigen Jahren arbeitete die Deutsche noch in einer Bank in München, dann wanderte sie nach Rodrigues aus, leitete dort für einige Zeit das Fremdenverkehrsamt und schrieb als Co-Autorin an einem Reisführer über ihre neue Heimat mit: „Rodrigues ist Mauritius vor 30 Jahren“, schwärmt sie und ergänzt: „Wer unberührte Natur, viele Sportaktivitäten an Land und unter Wasser und traumhafte einsame Sandbuchten sucht, ist hier richtig.“

Robinson wollte weg, Touristen wollen bleiben

Recht hat sie. Nur der eingangs erwähnte Vergleich mit Robinson Crusoe hinkt ein wenig. Der Gestrandete wollte seine Insel unbedingt wieder verlassen. Bei Rodrigues-Urlaubern ist es anders. Die einen bleiben für immer, die anderen kommen wieder.

Fakten:

Übernachtung: Cotton Bay Hotel (drei Sterne) über Dertour buchbar.

Flüge nach Mauritius zum Beispiel mit der Condor  und dann weiter mit Air Mauritius.

Infos über die Insel beim Fremdenverkehrsamt.

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