Wer allzu frische Temperaturen scheut, findet beheizte Freibäder nur im niedersächsischen Umland. Foto: WR Wer allzu frische Temperaturen scheut, findet beheizte Freibäder nur im niedersächsischen Umland. Foto: WR
Freibäder

Brrr: Freibadsaison trifft auf Wassertemperatur

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Die Sonne scheint, die Freibäder öffnen – die perfekte Kombi. Doch wenn die wärmenden Strahlen mal ausbleiben, wird der Sprung ins kühle Nass schnell erfrischender als es manchen lieb ist – zumindest in Bremen.

21,9 Grad – so viel misst die Wassertemperatur momentan im kleinen Außenbecken im Westbad.

Vor einigen Tagen war noch der gesamte Freibadteil für Badegäste geöffnet – mit einer Temperatur von 19 Grad. Dann aber wurden die anderen Außenbecken wegen des schlechten Wetters wieder geschlossen. Der Freibadteil des Westbads verfügt nämlich über keine Heizung.

Wasserbecken werden mit Solaranlagen beheizt

„Wenn es tagsüber draußen zwar schon warm beziehungsweise heiß ist, gilt das nicht zwangsläufig auch für die Wassertemperatur  in den Freibädern. Die Außenbecken kommen erst nach ein paar Tagen beständiger Wärme auf die richtige Badetemperatur“, erklärt Laura Schmitt, Sprecherin der Bremer Bäder.

Vier weitere Freibäder in Bremen sollen in den kommenden Tagen geöffnet werden. Dort werden die Becken mit Solaranlagen beheizt. Das Wasser könne damit pro Tag um bis zu vier Grad erwärmt werden, kühle allerdings in kalten Nächten wieder um ein bis zwei Grad ab, so Schmitt.

„Wenn die Sonne nicht scheint, hat man halt kaltes Wasser“

Seit Mitte der 90er-Jahre nutze die Bädergesellschaft Solaranlagen. „Davor wurden die Becken teilweise mit Gaskesseln beheizt. Eine ökologisch und ökonomisch höchst fragwürdige Situation. Und die Sonne stellt ihre Energie kostenlos zur Verfügung“, meint Schmitt.

Anders und wärmer verfährt das Bremer Umland. Im Freibad Weyhe beispielsweise sieht man die ausschließliche Solar-Heizform kritisch. „Wenn die Sonne nicht scheint, hat man halt kaltes Wasser. So einfach ist das“, sagt Hubert Dollinger, Betriebsleiter im Freibad Weyhe.

Dort werden die Becken mit einer Biogasanlage auf konstante 23 Grad erwärmt.

Im Landkreis Osterholz wird dem Wasser „eingeheizt“

Beinahe richtig heiß wird es in Osterholz-Scharmbeck. Im Allwetterbad der Kreisstadt geht es bei 23 Grad Außentemperatur los: Das „Cabrio-Dach“ fährt zurück und das Hallenbad wird zum Freibad – mit einer durchgehenden Wassertemepratur von 28 Grad.

„Im Sommer gucken wir, dass wir vielleicht ein Grad runter gehen. Sonst wird es einfach zu heiß“, berichtet Sven Lehmkuhl, Fachangestellter für Bäderbetriebe im Allwetterbad Osterholz-Scharmbeck. Als Energielieferant dient dort ein Blockheizkraftwerk.

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