Freiwillige haben Alt-Fahrräder für eine Spende an die Achimer Tafel wieder verkehrssicher hergerichtet. Schrauben statt shoppen: Freiwillige haben Alt-Fahrräder für eine Spende an die Achimer Tafel wieder verkehrssicher hergerichtet. Foto: pv
Achim

Flüchtlinge: Mobiler auf dem platten Land

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Eines der Kernprobleme für Flüchtlinge im Landkreis ist die Mobilität. Ein Habenhausener Händler hat nun der Achimer Tafel Fahrräder gespendet, die von Ehrenamtlichen hergerichtet wurden. Sehr zur Freude der Flüchtlinge.

Wer sein altes Fahrrad abgibt, kann ein neues günstiger kaufen – dieses Angebot eines Habenhausener Supermarktes haben 168 Kunden genutzt. Freiwilligen Schraubern gelang es daraufhin, 36 der Alt-Fahrräder wieder fit und verkehrssicher zu machen, um sie an die Achimer Tafel zu spenden.

Die Räder wurden in Achim nun umgehend an Flüchtlinge, die das Angebot der Tafel nutzen, verteilt. „Wir hätten auch doppelt soviele ausgeben können“, sagt Rainer Kunze, erster Vorsitzender des Vereins Achimer Tafel.

„Entfernungen sind teils schwierig zurückzulegen“

Der Verein versorgt mit seinen Ausgabestellen die Bürger im Nordkreis, darunter aktuell rund 350 Flüchtlinge. Da sich viele von ihnen nach dem Verlassen der Gemeinschaftsunterkünfte mittlerweile selbst versorgen, erhält die Tafel weiter vermehrten Zulauf. Immer häufiger auch von Flüchtlingsfamilien.

„Und auf dem platten Land sind die Entfernungen teilweise schwierig zurückzulegen, daher ist diese Ausstattung für die Flüchtlinge sehr wichtig“, so Kunze. Denn es gebe im Landkreis nicht so viele Busse wie in Bremen, man könne auch nicht einfach in die nächste Straßenbahn steigen. Manche Tafel-Kunden wohnten bis zu zehn Kilometer von der Tafel entfernt. Und auch anderswo müssten sie Besorgungen machen, so Kunze weiter.

Flüchtlinge waren sehr dankbar

„Mobilität ist ein echtes Kernproblem“, sagt auch Hüseyin Durukan, der in der Supermarkt-Zentrale für den Zweirad-Einkauf zuständig ist. „Auch die Leute, die es sich nicht leisten können, ein neues Fahrrad zu kaufen, sollen radfahren können“, erklärt Bernd Huwald, Gebietsleiter des an der Aktion beteiligten Fahrradherstellers Fischer.

Als der Real-Supermarkt mit der Idee auf die Tafel zukam, „da waren wir natürlich dabei“, so Kunze. „Die Flüchtlinge haben die Räder mit großer Freude entgegengenommen“, weiß er zu berichten. „Die waren sehr dankbar“.

Die Tafel selbst bewege sich derzeit weiterhin am Rande ihrer Kapazitäten – die Verfügbarkeit von Waren sei kaum noch zu steigern. „Wir sind an der Grenze unserer Belastbarkeit“, so der erste Vorsitzende der Tafel.

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