Zogen Bilanz: Johanna Müller (v.l.), Susanne Hallensleben-Labinsky, Martin Grocholl, Claudia Bogedan, Andreas Lieberum (Ecolo) und Claudia Hoffmann (Kita Saarburger Straße). Foto: Neloska Zogen Bilanz: Johanna Müller (v.l.), Susanne Hallensleben-Labinsky, Martin Grocholl, Claudia Bogedan, Andreas Lieberum (Ecolo) und Claudia Hoffmann (Kita Saarburger Straße). Fotos: Neloska
„ener:kita“

Hier sollen schon Kinder lernen, Energie zu sparen

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Energie sparen – das ist immer wieder Thema. Viele wollen es, doch nicht unbedingt jeder weiß, wie es geht. Da setzt „ener:kita“ an. Durch das Projekt sollen Kinder von klein auf lernen, wie man es richtig macht.

„Manche elektrischen Geräte verbrauchen Strom, obwohl sie gar nicht eingeschaltet sind. Wieso das?“, fragt Eta Energisch. Eta ist eine Comicfigur, die zum Projekt „ener:kita“ gehört. Sie erklärt Kindern leicht verständlich, wie man Energie sparen kann.

Wie etwa mit ihrer Antwort: „Es liegt am Standby-Schalter.“ Viele Fernseher hätten beispielsweise einen. Wenn also am Gerät eine kleine Lampe leuchtet, obwohl es gerade nicht benutzt wird, ist es im Standby-Betrieb. „Es ist nicht richtig ausgeschaltet, sondern schläft sozusagen nur. Es kann jederzeit, etwa mit der Fernbedienung aufgeweckt werden“, erläutert Eta.

48 Kitas aus Bremen und Bremerhaven machen mit

Erst wenn man den besagten Schalter mit der Hand ausknipst oder den Stecker herauszieht, ist das Gerät wirklich aus und verbraucht keinen Strom. Mit solchen Geschichten nimmt Eta die Kleinen mit und führt sie auf die Spur von „Power-Klauern“.

Seit 2013 beteiligen sich 48 Kindertagesstätten aus Bremen und Bremerhaven am Energiespar- und Klimaschutzprojekt der Klimaschutzagentur Energiekonsens. Darunter auch das Kinder- und Familienzentrum Saarburger Straße.

Kinder setzen neues Wissen auch zu Hause um

In den vergangenen zwölf Monaten habe die Einrichtung Betriebskosten in Höhe von 1.883 Euro eingespart.

„Die Kinder hatten viel Spaß auf der Suche nach den ‚Power-Klauern‘. Besonders die Experimente haben ihr Bewusstsein für Klimaschutz nachhaltig geschärft“, berichten Johanna Müller, Erzieherin, und Susanne Hallensleben-Labinsky, Erzieherin und Diplom Kunsttherapeutin, aus der „ener:kita“-Praxis.

Ihr neues Wissen würden die Kinder dann auch zu Hause umsetzen.

Claudia Bogedan experimentiert mit Kita-Kindern zum Thema Energie sparen. Foto: Neloska

Claudia Bogedan experimentiert mit Kita-Kindern

Den Erfolg des Klimaschutz- und Bildungsprogramms lobt auch Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan (SPD): „Auf spielerischer Ebene anzusetzen, macht Klimaschutz für Kinder leichter nachvollziehbar und sensibilisiert sie bereits von klein auf für einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt.“

Bedeutsamer Beitrag für Klimaschutz in Bremen

Die Bilanz nach drei Projektjahren: Rund 3.000 Kinder lernten spielerisch was Klimaschutz bedeutet und wie mit Ressourcen schonend umgegangen wird.

Ergänzt durch einen Gebäudeenergie-Check und Schulungen des Personals sparten die Einrichtungen in den vergangenen Jahren fast 70.000 Euro Betriebskosten und 260 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Rund 80 Prozent dieser Einsparungen flossen als Prämien zurück an die beteiligten Kitas.

„Durch die Verknüpfung von pädagogischen und technischen Maßnahmen in den Kitas leistet ‚ener:kita‘ seit dem Projektstart einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz in Bremen“, sagt Energiekonsens-Geschäftsführer Martin Grocholl.

Weniger Energiekosten – mehr Geld für anderes

Die beträchtlichen Einsparsummen wären nicht durch teure Modernisierungs- oder Umbaumaßnahmen, sondern über nicht- und geringinvestive Schritte erreicht worden.

„Zu den technischen Maßnahmen gehörten Gebäudeenergie-Checks und die regelmäßige Überprüfung aller stromverbrauchenden Geräte. Küchenpersonal, Hausmeister und Reinigungskräfte der Kitas wurden ebenfalls einbezogen und zur Thematik Energieeffizienz geschult“, so Grocholl weiter.

Anstatt hohe Energiekosten zu zahlen, können die Kitas das Geld für Aktivitäten wie Ausflüge mit den Kindern oder neue Spielmaterialien verwenden.

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