Martin Hopert vom m&m Skating hat nicht nur für jede Größe das passende Skate- oder Longboard dabei – er zeigt seinen Kursteilnehmern auch, wie sie sich bestmöglich auf dem Brett halten können. Fotos: Meister Das Skateboard-Training im Selbstversuch. Foto: pv
Reportage

Skateboard-Kurs für Anfänger im Selbstversuch

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Skateboards sind cool, Longboards noch viel cooler. WR-Redakteurin macht ihrer Tochter zuliebe einen Kurs und stellt sich den Herausforderungen auf vier Rollen. Das Beste vorweg: Jetzt will sie auch ein Board haben.

„Ok, Mama. Aber du machst auch mit!“ – Ganz ehrlich: Wenn ich gewusst hätte, welche Konsequenzen das Weihnachtsgeschenk für meine  Tochter hat, hätte ich mir ihren Wunschzettel nochmal genauer angeschaut. Aber es musste ja zwingend ein Skateboard sein – „weil das sooo cool ist!“

Stimmt. Wenn man‘s denn kann. Und deshalb nehmen wir jetzt an einem Kurs teil: „Skateboard und Longboard für Anfänger“. Zwei Stunden an einem Sonntag auf einem Parkplatz am Weserpark, 29 Euro teuer – das ist nicht zu viel, nicht zu lang, und verhilft vielleicht zu einem guten Einstieg (oder wahlweise zur Erkenntnis, dass man es lassen sollte).

Und ganz uneigennützig ist das Ganze auch nicht, denn ein bisschen mehr Coolness hat noch keinem geschadet. Man stelle sich vor: Mutti cruist schnittig über den sonntäglichen Discounter-Parkplatz, vorbei an staunenden Familienoberhäuptern, ehrfürchtigen Nachbarskindern und einer stolzen Tochter…

Die bunten Skateboards sind nur für die Kinder

Noch sieht die Realität anders aus. Ich stehe in einer Reihe mit vier Kindern, die mich schräg angucken, habe einen viel zu großen Helm auf und finde, dass so ein Longboard ganz schön lang und schnell aussieht. „Du machst das schon“, sagt mein Mann und tätschelt mir noch kurz die Schulter, bevor er sich glucksend abwendet. Leider geht er nicht weg, sondern setzt sich erwartungsvoll auf den Bordstein.

Glücklicherweise ist unser Trainer Martin („Unter Sportlern duzt man sich“) sehr nett und stört sich überhaupt nicht an meinem Alter. „So einen Kurs kann man ab fünf oder sechs Jahren machen“, sagt er. Nach oben hin sei alles offen. Puh. Nur auf die hübschen, bunten Boards soll ich nicht, „die sind für – äh, leichtere Leute.“  Autsch. Ach so. Er meint sicher die Kinder.

Longboards sind gerade total angesagt

Martin Hopert hat die Skateschule m&m Skating vor zehn Jahren gegründet und gibt seitdem Kurse in Bremen und Umzu. „Erst waren es nur Inlinekurse, dann kamen die Skateboards dazu und seit vergangenem Jahr bieten wir diese verstärkt in Kombination mit Longboards an“, sagt der 36-Jährige. „Die machen inzwischen 70 bis 80 Prozent aus.“

Warum sie plötzlich so hip sind, sei leicht zu erklären: „Sie sind besser zu fahren und leichter zu lenken“, sagt der Profi, der zu jedem Kurs nicht nur Helme, Pylonen und Pflaster dabei hat, sondern auch verschiedenste Boards mitbringt, für jede Größe und jedes Gewicht das Passende.

Strecke machen, cruisen – das geht mit einem Longboard und trifft den Zeitgeist. Meinen auch. Und auch wenn mir anfangs glatt das Board unter den Füßen wegrutscht und einem kleinen Jungen in die Quere saust (nix passiert), fängt das Ganze schnell an, Spaß zu machen.

Ein paar coole Tricks lernen wir auch

Die Kinder sind begeistert und wenn etwas klappt, klatschen wir uns ab. Wir lernen drei verschiedene Bremsmöglichkeiten, wie man die Füße richtig stellt (gar nicht so einfach), Kurven fahren und vor allem auch ein paar coole Tricks. Natürlich geht auch mal was schief. Aber dann holt Martin ein Pflaster und weiter geht‘s. Gejammert wird erst zu Hause.

Zum Schluss gibt es fast so etwas wie eine Choreografie: Wir stoßen uns ab, springen wieder runter, drehen das Board mit dem Fuß in der Luft und springen während der Fahrt wieder auf. Martin macht es vor, wir gucken skeptisch. Keiner traut sich. Dann stößt mich ein kleiner Ellenbogen in die Seite: „Los, Mama.“ Kneifen geht nicht. Also los. Und es klappt! Unfassbar. Sogar mehrmals hintereinander. Mein Mann hält den Daumen hoch, ich denke an mein nächstes Weihnachtsgeschenk, und das Beste: Von weit weg höre ich meine Tochter rufen „Cool, Mama!“

Mehr Infos über diesen und weitere Kurse gibt es unter m&m Skating

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