Birgit Lange-Ebeling bei der Unicef Mitmach-Akiton auf dem Hanseatenhof Foto: Schlie Birgit Lange-Ebeling bei der Unicef Informations-Akiton auf dem Hanseatenhof Foto: Schlie
Aktion

Unicef-Kampagne: Was macht Krieg mit Kindern?

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Unicef möchte mit der Kampagne "Letzte Chance für eine Kindheit" Bildungsangebote für Kinder aus Krisenregionen stärken. Wie jeder etwas dazu beitragen kann, haben Mitarbeiter des Kinderhilfswerks in Bremen gezeigt.

Nach Schätzung von Unicef ist jeder zweite der rund 60 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen auf der Welt ein Kind oder ein Jugendlicher. Jedes neunte Kind wachse heute in einem Krisengebiet auf.

„Die Erfahrung von Unsicherheit, Angst und Gewalt in weiten Teilen der Kindheit prägt nicht nur ihre Persönlichkeit. Sie prägt auch die Zukunft ihrer Gesellschaften“, sagt Birgit Lange-Ebeling, Leiterin der Unicef Arbeitsgruppe Bremen.

Deshalb sei es absolut notwendig, die fundamentalen Rechte der Kinder auf eine Kindheit gegen Gewalt und Chaos zu verteidigen  – auch in Deutschland.

„Jeder einzelne kann ganz konkret mithelfen“

Aus diesem Grund hat Lange-Ebeling gemeinsam mit ehrenamtlichen Unicef-Mitarbeiterinnen die neue Kampagne „Letzte Chance für eine Kindheit“ auf dem Hanseatenhof vorgestellt.

Im Fokus der Kampagne steht die Stärkung von Bildungs- und Betreuungsangeboten für Kinder aus Krisenregionen.

„Mit dieser Aktion möchten wir ganz gezielt das Augenmerk auf das Wohl der Kinder richten“, betont Margot Geiger, ehrenamtliche Mitarbeiterin. Dazu haben die Unicef-Helfer auf dem Hanseatenhof ausführlich über ihre Kampagne informiert und  mit einer Unterschriften-Aktion weitere Unterstützer gewonnen.

Stabilität und Perspektiven für die Zukunft

Ziel der jüngst gestarteten Kampagne ist es, bis zum Herbst 2018 möglichst viele Menschen dazu zu bringen, sich für Flüchtlingskinder einzusetzen – mit ihrer Stimme, ihrer Zeit oder durch Spenden.

„Jeder einzelne kann ganz konkret mithelfen, dass Flüchtlingskinder zur Schule gehen können, sich in Sicherheit fühlen und Kind sein können“, erklärt Lange-Ebeling.

Und ergänzt: „Der regelmäßige Schulbesuch bedeutet für die Kinder Stabilität und Perspektiven für die Zukunft. Psychosoziale Betreuung hilft ihnen dabei, Gewalterfahrungen zu bewältigen und neues Vertrauen zu fassen.“

So wie im Fall der achtjährigen Alaa aus Syrien. Was macht der Krieg mit Kindern wie Alaa, die sehen, wie Menschen sterben, Gewalt und Angst erleben? Eine Uncicef-Broschüre, die die Unicef-Mitarbeiter verteilen, erzählt ihre Geschichte.

„Viele wissen nicht mehr, wie sie heißen oder plötzlich körperliche Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen.“ Das sagt Dr. Zeineddine Saad, der mit Unicef im Libanon zusammenarbeitet.

Endlich wieder ein Stück Normalität erleben

Alaa konnte sich zwar normal bewegen, war dafür aber wütend und abweisend. Oft ballte sie ihre Fäuste und hörte auf, zu sprechen. Vor über einem Jahr war sie mit ihrer Familie nach Saadnayel im Libanon geflohen. Die ständigen Bombardierungen zu Hause in Syrien waren immer gefährlicher geworden.

Gute Betreuung half Alaa enorm. In einer mehrwöchigen Therapie, die Unicef fördert, konnte sie in ruhe malen, spielen, reden – nach einigen Wochen öffnete sie sich langsam. Mittlerweile singt sie sogar im Chor und spielt mit anderen Kindern.

Die Kinderhilfswerks-Helfer berichten, dass Unicef täglich mit Kindern wie Alaa zusammenarbeiten. Dabei gehe es vor allem um psychosoziale Betreuung und darum, die Kinder wieder in die Schule zu bringen, damit sie endlich wieder ein Stück Normalität erleben können.

Weitere Informationen über die Kampagne und die Bremer Arbeitsgruppe gibt es unter Telefon 32 62 63, per E-Mail: info@bremen.unicef.de und im Netz.

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