Während der Blutspende ist man stets unter Aufsicht. Während der Bluspende steht man immer unter der Beobachtung der Helfer. Foto: Schlie
Spendebereitschaft

Zahl der Blutspender in der Hansestadt zu gering

Von
Die Zahl der Blutspenden nimmt im Sommer ab, auch in Bremen. In der Konsequenz kann es zu Engpässen kommen, nicht dringende Operationen werden verschoben. Dabei dauert eine Blutspende gerade einmal eine Stunde.

13.500 Menschen spenden in Bremen jährlich Blut beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Diese Zahl ist zu niedrig, gemessen an einer Einwohnerzahl von rund 550.000, wie Lübbo Roewer, Sprecher des DRK-Kreisverbands Bremen sagt.

In Städten sei die Spendenbereitschaft ohnehin geringer als beispielsweise auf dem Land, wo eine Spendenaktion zu einem Großereignis werden könne. „Aus diesem Grund versuchen wir, die Aktionen attraktiv zu gestalten, etwa in der VIP-Lounge des Weserstadions oder an anderen Orten, die man sonst nicht so einfach von innen sieht“, so Roewer weiter.

In Bremen gibt es viele Erstspender

Auch die Vegesacker Strandlust ist ein solcher beliebter Ort. „Es ist unsere größte Station in Bremen-Nord und es kommen immer die meisten Spender. Wir freuen uns auch über die vielen Erstspender“, berichtet Susanne Werner, Koordinatorin für die Blutspendeaktionen des DRK in Bremen-Nord.

In Bremen sei die Zahl der Erstspender mit rund 20 pro 100 Spender generell hoch, bestätigt Roewer. Das liege vor allem an den zahlreichen Studenten. 20 Prozent der Bremer Spender seien unter 30 Jahren – „eine gute Quote“, so der DRK-Sprecher weiter.

Engpässe führen zu Blut-Knappheit

Und trotzdem sinkt im Sommer die Zahl der Spender. Dies liege zum einen an der Ferienzeit, doch auch sportliche Großereignisse wie etwa die Fußball-EM und die Olympischen Spiele seien für viele Menschen ein Grund, nicht zur Blutspende zu gehen.

In Extremfällen kann das zu Blut-Engpässen in den Krankenhäusern führen. „Zunächst versuchen die Verbände, sich gegenseitig auszuhelfen. Dann werden zusätzliche Termine angeboten. In letzter Konsequenz müssen aber nicht dringende Operationen verschoben werden“, so Roewer weiter.

Ein kleiner Pieks und das Blut läuft: Rund 500 Milliliter werden abgenommen. Foto: Schlie

Ein kleiner Pieks und das Blut läuft: Rund 500 Milliliter werden abgenommen. Foto: Schlie

Auch für den Spender ist die Blutentnahme gesund

Die Blutbestandteile sind etwa sechs Wochen haltbar, das DRK ist also kontinuierlich auf Spenden angewiesen.  Rund 30 Prozent aller Spenden werden bei Krebsoperationen eingesetzt. „Das Besondere an Blut ist, dass es nicht künstlich hergestellt werden und ersetzt werden kann“, erklärt Roewer. Deshalb sei es eben auch lebenswichtig für Patienten.

Die Blutspende trägt aber auch zur Gesundheit des Spenders bei: Er erhält einen kostenlosen Gesundheits-Check, zudem ist die Auffrischung und Neubildung des Blutes für den Körper gesund.
Wer Blut spenden geht, muss etwa eine Stunde Zeit einplanen.

Kostenloser Gesundheits-Check und leckere Belohnung

Zunächst wird der allgemeine Gesundheitszustand erfasst, es folgt ein medizinischer Check-up: Temperatur, Blutdruck und Hämoglobinwert des Blutes werden gemessen. Die eigentliche Spende dauert dann zehn Minuten. Knapp 500 Milliliter Blut werden abgegeben.

Danach folgt die Belohnung: Das üppige Büffet. Für manche Blutspender sei laut Roewer auch dies ausschlaggebend, ob und wo sie zur Spende gehen: In der Strandlust etwa sei das Büffet besonders gut. „Damit unterstützt uns das Hotel bei der Aktion“, sagt der DRK-Sprecher.

Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren, insofern er gesund ist. Infos dazu und  zu Spendenterminen gibt es unter www.drk-bremen.de

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner