Christiane und Gustav Hertz-Kleptow sind stolz auf ihre neue Hühnerherde: Auf ihrem Hof in Ohlenstedt haben sie jetzt einen neuen Betriebszweig eröffnet, sie vermarkten Eier aus Freilandhaltung. Foto: Möller Christiane und Gustav Hertz-Kleptow sind stolz auf ihre neue Hühnerherde: Auf ihrem Hof in Ohlenstedt haben sie jetzt einen neuen Betriebszweig eröffnet, sie vermarkten Freilandeier. Foto: Möller
Hof in Ohlenstedt

Landwirtschaft: Statt Milch gibt’s Freilandeier

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Die Milchviehhaltung musste Familie Hertz-Kleptow aufgeben, zu groß wurden die Verluste. Als Opfer der Krise wollen sie sich dabei nicht sehen. Die überzeugten Landwirte machen weiter, jetzt vermarkten sie Freilandeier.

Der auch für seine Kürbisfeste bekannte Bauern-Garten Hertz-Kleptow setzt neuerdings auf die Selbstvermarktung von Freilandeiern.

Es ist wieder Punkt 10 Uhr: Zeit für Gustav Hertz-Kleptow, die Stalltür zu öffnen. 250 Hennen und fünf Hähne flattern dann ins Freie. Das Geflügel stürmt übers frische Gras, es kann gescharrt und im Boden gepickt werden, die Gockel umkreisen die Herde, vor dem von Zeit zu Zeit fälligen Hahnentritt tänzeln sie balzend um ihre „Favoritinnen“. Gustav Hertz-Kleptow kann dem Getümmel etwas Meditatives abgewinnen, „das ist unheimlich beruhigend“, sagt er.

Der 58-Jährige ist vor 35 Jahren zusammen mit Ehefrau Christiane Hertz-Kleptow in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Zuletzt haben sie 120 Kühe gemolken, doch die für die Erzeuger viel zu niedrigen Milchpreise führten zu immer herberen Verlusten. Schweren Herzens haben sich die „Bauern aus Überzeugung“ von ihren Kühen verabschiedet, „aber wir gehören noch lange nicht aufs Altenteil“, sagt Christiane Hertz-Kleptow.

Direktmarketing auch für Freilandeier

Ihre fünf Töchter im Alter von 26 bis 36 Jahren sind aus dem Haus, für eine Hofnachfolge kommen sie nicht infrage. Allein für sich haben die Eltern eine Betriebsumstellung vorgenommen. Durch Kürbisanbau und der Vermarktung von Schnittblumen  vom Feld ist man auf dem als „Bauern-Garten“ bekannten Hof seit Jahrzehnten mit den Mechanismen des Direktmarketings vertraut. Als neue Sparte widmet man sich nun noch der Freilandhennenhaltung: Seit gut vier Wochen bestimmt das Gegackere der  Hühner den Hofalltag.

„Diese Größenordnung ist für eine Legehennenhaltung eine recht kleine Einheit, ob wir größer werden, entscheiden letzten Endes die Kunden“, sagt Christiane Hertz-Kleptow. Den Wunsch, selbst Hühner laufen zu lassen, hegte sie schon länger, als eine benachbarte Hühnerhaltung aufgab, begriffen Christiane und Gustav Hertz-Kleptow dies als Chance. Für die Anfangsphase ganz wichtig, haben sie den Kundenstamm „von nebenan“ übernehmen können. Der Verkauf der frischen Eier erfolgt ausschließlich direkt vom Hof. Von der Straße aus gibt es eine neue Zuwegung zum Verkaufsraum, 35 Cent pro Stück kostet das Naturprodukt aus Freilandhaltung. Die Kundschaft darf gerne Fragen stellen und sich ein eigenes Bild vom Getümmel auf dem Hühnerhof machen.

Kürbis-Fest wieder am 25. September

Übrigens auch während eines besonderen Tages der offenen Tür. Für Sonntag, 25. September, wird zum 16. Mal zum Kürbis-Fest auf den Hof der Familie Hertz-Kleptow, Alt Ohlenstedt 50, eingeladen.

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