Die DLRG am Werdesee sorgt sich um die Nichtschwimmer unter den Flüchtlingen. Foto: Barth Die DLRG am Werdesee sorgt sich um die Nichtschwimmer unter den Flüchtlingen. Foto: Barth
Nach Unfall

DLRG in großer Sorge um Nichtschwimmer-Flüchtlinge

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Innerhalb weniger Wochen ist am Sonntag bereits der dritte Flüchtling in Bremer Gewässern gestorben. Die DLRG ist in großer Sorge, denn sie beobachtet bei gutem Wetter täglich, wie sich die Migranten überschätzen.

Am Sonntag ist ein junger Mann im Werdersee gestorben, mittlerweile ist klar: Der 20-Jährige lebte in Bremen als Flüchtling und kam von der Elfenbeinküste. Die genauen Umstände seines Todes sind noch nicht bekannt, Fakt ist jedoch: Er konnte nicht richtig schwimmen. Die DLRG ist besorgt, denn sie beobachtet im Moment täglich, dass das bei den meisten Flüchtlingen so ist.

„Das Problem ist, dass die jungen Flüchtlinge glauben, sie könnten schwimmen, sich todesmutig in die Fluten stürzen und dann dort wie wild gewordene Hunde nur paddeln“, sagt Oliver Paust, Sprecher der DLRG. Das sei vielleicht in flachen Gewässern, wie sie sie eventuell aus ihrer Heimat kennen, ausreichend. „Aber in unseren Seen oder in der Weser kommen Strömungen oder Vertiefungen vor.“

Paust erzählt, dass seine Rettungsschwimmer alleine am Sonntag am Unisee mehrere junge Männer, die sich in Gefahr gebracht haben, mit dem Rettungsboot begleiten mussten, bis sie wieder sicher waren. „Das ist gnadenlos leichtsinnig“, sagt Paust.

Präventionsangebote nicht gut angenommen

Hinzu käme der Gruppenzwang: „Wenn alle ins Wasser springen, will der Nichtschwimmer sich nicht die Blöße geben, am Ufer zu bleiben.“

Paust fasst zusammen: „Flüchtlinge an Freigewässern sind ein Riesenproblem und bei dem was wir beobachten, ist leider nicht auszuschließen, dass noch mehr passiert.“ Platzverweise könne die DLRG nicht aussprechen, weil sie dazu nicht befugt ist. Und auch die Polizei sei nicht dafür zuständig, jemandem das Baden zu verbieten.

„Wir können keine Zwangsbeschulungen machen“

Dabei bemühe sich die DLRG um Aufklärung – auch in Zusammenarbeit mit den Behörden. Paust wünscht sich, dass die Mitarbeiter in den Unterkünften mithelfen, auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Er könnte sich vorstellen, dass eine Unterweisung für die Flüchtlinge zur Pflicht werden sollte.

„Das ist rechtlich schwierig, wir können keine Zwangsbeschulungen machen, das machen wir bei den Deutschen ja auch nicht“, sagt David Lukaßen, Sprecher der Sport- und Sozialbehörde. Die Behörde, tue was möglich sei, um dem Nichtschwimmer-Problem unter den Flüchtlingen bei zu kommen. „Wir sind in ständigem Austausch mit der DLRG, den Bremer Bädern, dem Sportamt und dem Sportbund“, sagt Lukaßen. Auch Gelder für Flyer und Kurse stelle die Behörde zur Verfügung.

„Restrisiko bleibt immer bestehen“

Mehr als die Flüchtlinge aufklären, könne aber auch die Behörde nicht tun. „Ein Restrisiko wird immer bestehen“, so Lukaßen. Man könne einem Erwachsenen ja nicht einfach das Schwimmen verbieten.

Dennoch will die Behörde den tragischen Tod des 20-Jährigen Mannes von der Elfenbeinküste noch einmal zum Anlass nehmen, mit den Trägern der Unterkünfte zu sprechen. „Eventuell müssen wir nochmal eine Aufklärungskampagne machen, vielleicht auch direkt am See für alle Besucher.“ Das ginge aber vermutlich nur durch den Einsatz von ehrenamtlichen Helfern, glaubt Lukaßen.

Interesse bei Zielgruppe war nicht so hoch

Die Flyer und Plakate wollte die DLRG in den Unterkünften verteilen und Gespräche dazu anbieten. „Leider war das Interesse bei unserer Zielgruppe nicht sonderlich groß“, so Paust.

Auch Schwimmkurse für Flüchtlinge bietet die DLRG an, „aber wir können das nur in begrenztem Umfang machen. Die Bahnen in den meisten Bädern sind ausgebucht und wir haben nicht genug Ausbilder für noch mehr Extra-Kurse.“

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