9.433 Kilometer trennen die Partnerstädte. Foto: Kaloglou Auch in Durban kennt man Bremen
Partnerstadt Durban

Durban: Zu Gast in Bremens Partnerstadt

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Bremen unterhält sechs aktive Städtepartnerschaften – die jüngste mit Durban. Am 30. September feiert die „Liaison“ ihren 5. Geburtstag. Unser Reiseexperte war in Südafrika und hat Durban unter die Lupe genommen.

Von Bremen nach Durban liegen 9.433 Kilometer – mit anderen Worten eine kleine Weltreise.

Spät nachmittags geht es zunächst ab Bremen mit der Lufthansa Richtung München und dann weiter mit South African Airlines (SAA) nach Johannesburg. Am nächsten Tag – noch vor acht Uhr morgens – landet der Flieger in Südafrikas größter Stadt, die gleichzeitig auch Drehkreuz für die SAA ist.

Partnerstadt am Indischen Ozean

Einreise- und Zollformalitäten sind schnell erledigt. Weiter geht’s. Der Flug nach Durban dauert nicht mal sechzig Minuten. Eine weitere Stunde und die Innenstadt ist erreicht.

Der erste Eindruck: Durban ist wohl eine der buntesten Städte, mit denen Bremen je eine Partnerschaft eingegangen ist. Auf den Straßen eilen Männer in dunklen Anzügen zum nächsten Meeting, schleppen korpulente ältere Damen ihre Einkäufe auf dem Kopf und bummeln junge Mädchen in farbenprächtigen Saris, den traditionellen indischen Frauengewändern, durch die Einkaufsstraßen.

Multi-Kulti-Metropole

Die südafrikanische Metropole, die größte Stadt in der Provinz Kwazulu Natal, gilt als Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen. Zulus, Inder und Europäer leben am östlichen Ende Afrikas sprichwörtlich unter einen Dach. Allesamt prägen sie das Gesicht der Hafenstadt am Indischen Ozean und verleihen ihr ihren ganz speziellen Multi-Kulti-Charme.

Breitgefächert ist auch das Unterhaltungsangebot: Örtliche Veranstalter bietet eine Reihe von geführten City-Touren an. Wer mit dem Reiseführer in der Hand die Stadt erkunden möchte, kann allerdings – wie folgt –, seine eigenen Schwerpunkte setzen.

In einer Rickscha die kilometerlange Flaniermeile erkunden, Straßenkünstlern bei ihren Show-Einlagen zuschauen, sich durch die köstlichen indischen Curry-Gerichte probieren und sich in das Gewühl exotischer Märkte stürzen – Bremens Partnerstadt ist vermutlich die bunteste Stadt Südafrikas.

Durban – neun Märkte unter einem Dach

Bester Beweis: ein Besuch der Markets of Warwick  im Herzen der Stadt. Mehrere Tausend Händler bieten in den insgesamt neun Märkten ihre Ware feil, etwa im Victoria Street Market, der fest in indischer Hand zu sein scheint und der sich vor den „Originalen“ in Neu Delhi oder Mumbai nicht zu verstecken braucht. Türme von exotischen Gewürzen, Saris in den schrillsten Farben, echter und falscher Schmuck für alle Fälle – und Marktschreier, die lautstark die Besucher an ihre Stände zu locken versuchen – Orient live an der östlichen Spitze Südafrikas.

Lebensmittel und mobile Frisörläden

Reges Treiben auch auf den Nachbarmärkten: Exotische Früchte, frisches Gemüse, Fleisch, Fisch, mobile „Frisörstudios“ und Krimskrams jeder Art. Und was wäre Afrika ohne eine „medizinische Abteilung“: im „Herb Market“ gibt es Kräuter für alle Wehwehchen. Das eine oder andere Mittel gegen den unliebsamen Nachbarn oder Rivalen – auf dem Kräutermarkt wird es ebenfalls angeboten – nur Fotografieren, das ist tabu.

Schöne Fotomotive

Gelegenheit, das richtige Motiv vor die Linse zu bekommen, gibt es aber genug in Durban, etwa während eines Spaziergangs durch die historische Innenstadt mit der imposanten City Hall (Rathaus) sowie dem im klassizistischen Stil erbauten Hauptpostamt. Ebenfalls ein schönes Motiv bietet die Juma Masjid Moschee, das größte islamische Gotteshaus der südlichen Hemisphäre.

Bremen hat die „Schlachte“, Durban die „Golden Mile“

Zurück zum Weltlichen: Durbans „Schlachte“ in XXL-Format ist die „Golden Mile“ – ein sechs Kilometer langer Sandstrand nebst Promenade. Ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Beachbars, Restaurants, Souvenirshops und Hotels – allesamt mit Meerblick – säumen das „golden schimmernde“ Ufer. Günstige Winde machen Durban zudem zu einem beliebten Surfer-Hotspot.

Auch Baden ist im Indischen Ozean – vor allem für an Kälte gewöhnte Nord-Europäer – das ganze Jahr über möglich. Die subtropischen Temperaturen scheinen auch die Raubfische zu mögen. Daher sind Durbans Strände gut bewacht und mit Hainetzen gesichert.

Per Segway ins WM-Stadion

Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, kann sich ein Fahrrad mieten oder mit einem Segway die Sehenswürdigkeiten abfahren, etwa den Vergnügungspark  uShaka Marine World nebst dem größten Aquarium der Südhalbkugel, am südlichen Ende der Promenade gelegen.

Werder-Kicker in Durban dabei

Wer in die entgegengesetzte Richtung fährt, erreicht schnell eine weitere Attraktion der Stadt: Das Moses-Mabhida-Stadion. Das architektonische Meisterwerk ist vielen noch von der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika in Erinnerung. Im Halbfinale verlor am 7. Juli 2010 Deutschland gegen Spanien 0:1. Dem deutschen WM-Kader gehörten damals auch die Spieler Per Mertesacker, Marko Marin, Mesut Özil und Tim Wiese vom SV Werder an, dem Bundesliga-Verein der späteren Partnerstadt.

 360-Grad-Panoramasicht über Durban

Aber nicht nur das Spielfeld ist einen Blick von der Tribüne wert, die Stadionbaumeister haben auf dem Dach der Arena einen Aussichtspunkt geschaffen, der seinesgleichen sucht.  Wer sich einen Überblick über die Stadt und ihre Flaniermeile verschaffen will, der muss lediglich fast 600 Stufen erklimmen, um die 360-Grad-Panoramasicht, die sich vom Stadiondach aus bietet, zu genießen.

Die deutschen Architekten haben aber auch die Nicht-Kraxler bedacht: Mit dem Sky-Car, einer Seilbahn, die an einer Bogenseite des Stadions hinaufgleitet, sind die 106 Meter Höhenunterschied in knapp zwei Minuten überwunden.

Wer die komplette Stadt-Silhouette nebst Stadion, Golden Mile, Funpark und Skyline genießen möchte, fährt zum Currie Lookout Point und hat von dort einen grandiosen Blick auf Durban und den tiefblauen Indischen Ozean.

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Infos

Tipp: Wer Durban „auf den Kopf“ stellen möchte, sollte mindestens zwei bis drei Tage einplanen. Der Städtetrip lässt sich sehr gut mit einer Safari kombinieren, etwa zum 350 Kilometer entfernten Phinda Private Game Reserve.

Rundreise: Durban kann auch im Rahmen einer Rundreise besucht werden. Thomas Cook hat die zehntägige Mietwagenrundreise „Zauberhaftes KwaZulu-Natal auf eigene Faust“ ab/bis Durban mit neun Übernachtungen, Verpflegung und  Mietwagen ab 749 Euro pro Person im Programm.

Unterkunft: Das Fünf-Sterne-Haus Beverly Hills Hotel  in Durbans nördlichem Vorort Umhlanga, direkt am Indischen Ozean gelegen. Eine Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück kostet bei Thomas Cook ab 109 Euro pro Person.

Flug: Auf der Homepage des National Carriers von Südafrika.

Informationen: Mehr über Durban auf der Internetseite der Stadt. Infos zu Südafrika auf der Homepage des Fremdenverkehrsamts.

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