Da klickten die Handschellen: Polizei nahm Halskettenräuber fest. Foto:pv Besucher auf der Breminale: Während des Festivals kam es zu Übergriffen. Foto: Schlie
Breminale

18 Ermittlungsverfahren wegen sexueller Übergriffe

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Nach der Breminale laufen bei der Polizei Bremen 18 Ermittlungsverfahren wegen sexueller Übergriffe während der fünf Festivaltage. Das Deliktsfeld sei ein Kernelement der polizeilichen Einsätze gewesen, so ein Sprecher.

Zehn Frauen, die „unsittlich berührt“ wurden, sind der Polizei laut Pressesprecher Stephan Alken in den vergangenen Tagen bekannt geworden. „Jetzt muss erst einmal ermittelt werden, welchem Deliktsfeld die Taten im Einzelnen zuzuordnen sind“, sagt er.

Neben rein sexuell motivierten Taten könnten auch sogenannte Antanzdiebstähle, bei denen es Tätern in erster Linie um einen Diebstahl geht, hinter den Übergriffen stecken. „Das ist Ermittlungsarbeit, die jetzt vor uns liegt“, so Alken.

Insgesamt laufen sogar 18 Ermittlungsverfahren wegen sexueller Übergriffe auf der Breminale. Darunter seien auch Hinweise von Unbeteiligten, die eine Tat gemeldet haben. „Da haben wir weder eine Geschädigte, noch einen Tatverdächtigen.“

Sechs Tatverdächtige bereits festgenommen

Gegebenenfalls könnten diese Hinweise aber mit den Anzeigen von Geschädigten zusammengeführt werden. Insgesamt sechs Tatverdächtige hat die Bremer Polizei bereits festgenommen.

Gerade bei Deliktsarten, die in einer Menschenmasse wie der Breminale passieren, sei die Dunkelziffer groß. „Einige nehmen das vielleicht lockerer und kommen gar nicht auf den Gedanken, dass sie Opfer einer Straftat geworden sind.“

„Möglichst viele Taten ins Hellfeld bringen“

Auch deshalb hat die Polizei bereits im Zusammenhang der Übergriffe, die während des Festivalverlaufs öffentlich wurden, weitere Geschädigte darum gebeten, sich zu melden. „Wir müssen versuchen, möglichst viele Taten vom Dunkelfeld ins Hellfeld zu bringen“, sagt Alken.

Spätestens seit den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln habe jede Polizei „ausgefahrene Antennen“, wenn es um sexuelle Gewalt in Menschenmengen geht, so der Sprecher.

Mehr Anzeigen als früher

Auch die Bremer Beamten seien deshalb schon vor der Breminale für diese Deliktsart sensibilisiert und mit entsprechend vielen Kräften im Einsatz gewesen.

Alken ist überzeugt, dass sexuelle Übergriffe heute eher angezeigt werden als noch vor einigen Jahren. „Und das ist auch richtig so. Die Leute sind sensibler geworden und melden sich schneller.“

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