Jugendliche nimmt Ausbildungsvertrag aus dem Umschlag. Symbolfoto: Lürssen Um sich gute Nachwuchskräfte zu sichern, schließen Unternehmen schneller Ausbildungsverträge ab. Foto: Lürssen
Lehrstellen

Unternehmen schnappen bei Auszubildenden eher zu

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Die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer meldet einen deutlichen Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Zum Stichtag 30. Juni liegt die Zahl der Verträge um 11,1 Prozent über dem Vorjahr.

Dabei steigerten die Unternehmen in allen Städten und Landkreisen des Gebietes der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) die Zahlen gegenüber dem Vorjahr. In Delmenhorst (+15,3 Prozent) und im Landkreis Oldenburg (+14,7 Prozent) liegen die Steigerungsraten sogar über dem Durchschnitt. Allerdings gibt es dort im Vergleich zum Oberzentrum Oldenburg und den Landkreisen Vechta und Cloppenburg vergleichsweise wenige Ausbildungsplätze.

Ein wichtiger Grund für die Steigerung ist nach Ansicht von Dr. Thomas Hildebrandt, Geschäftsführer für den Bereich Aus- und Weiterbildung der IHK, die demographische Situation mit jährlich geringer werdenden Abgangszahlen von den Schulen. Außerdem wollten immer mehr Schüler studieren.

Betriebe wollen sich Nachwuchskräfte sichern

„Die Unternehmen wissen, dass die Situation nicht besser wird. Sie verpflichten gute Leute, um sie zu schnappen“, erklärt er.  Betriebe würden teilweise mehr Azubis einstellen als eigentlich vorgesehen, um sich gute Nachwuchskräfte zu sichern.

Auch die gute Konjunktur spiele eine Rolle, so Hildebrandt. Das zeige sich insbesondere am Handel, der mit einem Plus von 27,2 Prozent die größte Steigerungsrate meldet und gleichzeitig die Berufsgruppe mit den meisten Ausbildungsplätzen darstellt.

Dass die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse auch zum Jahresende so deutlich über dem Vorjahr liegen wird wie zurzeit, bezweifelt Hildebrandt allerdings. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“

Verträge für die Ausbildung werden eher abgeschlossen

Er gehe davon aus, dass viele Verträge einfach eher abgeschlossen würden als in der Vergangenheit. „Die Unternehmen versuchen, die vertragliche Situation früh zu klären“. Dennoch gehe er davon aus, dass auch am Jahresende ein Plus stehen wird.

An die Unternehmen appellierte Hildebrandt, Ausbildungsplätze für Bewerber interessant zu gestalten. „Je größer der Fachkräfteengpass, desto mehr müssen sich die Ausbildungsunternehmen um die Attraktivität ihrer Ausbildung kümmern“, sagte er. Praktika seien die wichtigste Visitenkarte des Berufes und auch des Betriebes.

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