Auch am Strand sollten Eltern ihre Kinder im Blick behalten. Foto: Müller Auch am Strand sollten Eltern ihre Kinder im Blick behalten. Foto: Müller
Gefahr beim Baden

DLRG Osterholz-Scharmbeck: Kinder im Auge behalten

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Schon fünf Zentimeter Wasser können genügen, damit ein Kleinkind ertrinkt. Aus gegebenem Anlass weist die DLRG Osterholz-Scharmbeck deshalb darauf hin, wie Eltern ihren Nachwuchs beim Baden und Planschen schützen können.

„Eltern sollten ihre Kinder nicht aus den Augen lassen, wenn Wasser in der Nähe ist. Das ist das A und O“, betont Torsten Wilde, Vorsitzender der Osterholz-Scharmbecker Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Denn ob es das Planschbecken, der Swimming-Pool oder der Gartenteich ist: Wasser übt auf kleine Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Jetzt im Sommer ist die Gefahr besonders groß, dass sich die Kurzen in einem unbewachten Moment allein auf den Weg machen, um das Wasser auf eigene Faust zu tes­ten.

Kinder verschlucken sich – die Atmung blockiert

Die Folgen können fatal sein. „Fallen die Kinder mit dem Gesicht ins Wasser, verschlucken sie sich schnell“, erklärt Wilde. Natürlich sollten Kinder planschen und im Wasser spielen. „Doch es sollte immer jemand in der Nähe sein, der aufpasst und sich nicht ablenken lässt. Das ist sehr wichtig“, betont der DLRG-Chef.

Bereits fünf Zentimeter Wasser in einer Wanne, einem Planschbecken oder einem flachen Froschteich reichen für Kleinkinder aus, um darin zu ertrinken. Der Sturz löst beispielsweise einen Schock aus, der die Atmung blockiert. Das Kind erstickt im Wasser, es kommt kein Tropfen Wasser in die Lungen.

Ertrinken häufigste Todesursache bei Kleinkindern

Der Schock führt außerdem dazu, dass sich Kleinkinder nach einem Sturz ins Wasser nicht mehr bewegen können. Die Folge: Eltern bemerken oft nicht, wenn ihr Kind ertrinkt. Das kann auch in der Badewanne zu Hause passieren.

Ertrinken ist im Kleinkindalter – ein bis vier Jahre – die häufigste Ursache für tödliche Unfälle. Und auch wenn ein Kind nur beinahe ertrinkt und im letzten Moment aus dem Wasser gezogen wird, kann es infolge des Sauerstoffmangels zu schwersten bleibenden Behinderungen kommen.

Schwimmflügel gehören an die Arme

Während das Planschbecken oder der Teich im heimischen Garten in der Regel für Erziehungsberechtigte noch gut einzusehen sind, wird es in Schwimmbädern oder etwa am Ohlenstedter Quellsee schon schwieriger.

„Es gibt viele Hilfsmittel wie Schwimmflügel, -ring oder eine Pool-Noodle“, sagt Torsten Wilde. „Wir halten die Schwimmflügel für am wichtigsten. Und die gehören an die Arme des Kindes, nicht an die Beine. Denn dann hängt das Kind kopfüber unter Wasser“, betont er.

DLRG-Chef: „Wir sind keine Bademeister“

Torsten Wilde appelliert an Eltern, ihren Nachwuchs auch etwa in Ohlenstedt stets im Blick zu behalten. „Wir als DLRG sind zwar vor Ort, aber wir sind keine Bademeister, sondern für Rettungseinsätze da. Wir können auf solch einem Areal nicht jedes einzelne Kind im Auge behalten.“

Ganz entscheidend sei auch, dass die Kinder das Schwimmen erlernten. Oft fehlten ihnen heutzutage die motorischen Fähigkeiten dafür. „Die Kinder können einen Ball nicht mehr fangen, eine Tastatur aber hervorragend bedienen“, bedauert Wilde. Sein Rat deshalb: „Zirka ab dem fünften Lebensjahr kann und sollte das Seepferdchen-Abzeichen in Angriff genommen werden.“

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