Das Herrenhaus von Gut Hohehorst bietet gut 100 Zimmer und wurde zuletzt als Drogen-Therapiezentrum genutzt. Foto: Schlie Das Herrenhaus von Gut Hohehorst bietet gut 100 Zimmer und wurde zuletzt als Drogen-Therapiezentrum genutzt. Foto: Schlie
Gut Hohehorst

Bremen gibt sein Herrenhaus in Niedersachsen her

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Bremen hat die Schmuckschatulle geöffnet und eines der eindrucksvollsten Gebäude verkauft, die der Stadt gehören. Auf Gut Hohehorst sollen demnächst Wohnungen entstehen. Der Investor hat große Pläne mit dem Areal.

Mütter- und Entbindungsheim der SS-Organisation Lebensborn, Offizierskasino, Tuberkulose-Heilstätte und schließlich Drogen-Therapiezentrum: Das Gut Hohehorst hat in den 87 Jahren seit seinem Bau ziemlich viele verschiedene Bewohner gehabt.

Jetzt soll auf dem Gelände wieder gewohnt werden. So gesehen schließt sich ein Kreis: Ursprünglich hatte Nordwolle-Chef Carl Lahusen das Herrenhaus 1929 als Landsitz für seine Familie gebaut – kurz bevor der Konzern zusammenbrach.

Gut Hohehorst wird Wohnanlage

Seit Ende 2012 stand das 21 Hektar große Grundstück in Schwanewede-Löhnhorst samt denkmalgeschütztem Park, Haupt- und Nebengebäuden zum Verkauf. „Das ist keine alltägliche Immobilie“, sagt Susanne Kirchmann, Geschäftsführerin von Immobilien Bremen. Luxus-Hotellerie und gehobene Gastronomie waren vor rund vier Jahren genauso Ideen wie ein Tagungszentrum.

Am Ende hat doch das Wohnen das Rennen gemacht. Investor ist die Kommanditgesellschaft Gut Hohehorst, hinter der sich die Bremer Projektentwicklungsgesellschaft Stefespro GmbH verbirgt, die auch für die Umgestaltung der Bremer Bank und des Fruchthofs verantwortlich ist.

„Kein elitärer Tempel vor der Stadt“

Geschäftsführer Thomas Stefes will auch weitere Wohngebäude auf dem Gelände bauen – soweit es Denkmal- und Landschaftsschutz zulassen. Auch im Haupthaus werden Wohnungen entstehen. Wie viele, das ist noch unklar. „Es soll kein elitärer Tempel vor der Stadt werden“, betont der Unternehmer.

Er hofft darauf, dass der Wohnraum auf dem Gelände ausschließlich vermietet wird. „Wir bemühen uns nach Kräften, das Objekt zusammenzuhalten“, sagt Stefes. Das heißt: Die Kommanditgesellschaft soll Eigentümerin der einzelnen Gebäude bleiben und als Vermieterin auftreten.

Wie viel Geld für die ehemalige Prachtanlage geflossen ist, wollten die Vertragsparteien nicht verraten. Mindestens eine Million Euro hatte Immobilien Bremen ursprünglich veranschlagt. Diese Erwartungen seien erreicht worden.

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