Ranzen Gerade die Anschaffung von Tornistern ist für viele Familien ein finanzieller Kraftakt. Foto: Schlie
Erstklässler

Einschulung macht Bremer Eltern Sorgen

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Kein richtiger Schulranzen und nur wenige Stifte im Unterricht dabei? In vielen Schulen gibt es Erstklässler, die noch nicht über eine vernünftige Grundausstattung verfügen. Dabei gibt es eine ganze Reihe Hilfsangebote.

In Bremen ist die Kinderarmut besonders hoch und in entsprechend vielen Familien hat die Einschulung des Nachwuchses den Eltern Sorgenfalten auf die Stirn getrieben.

Neben Stiften, Heften und Federmappen, müssen nämlich noch eine ganze Reihe Dinge angeschafft werden. Gerade Schulranzen, Sporttaschen und -schuhe sind für viele Haushalte kaum zu finanzieren.

Die Eltern müssen für die Schulausrüstung sorgen

„Grundsätzlich liegt es in der Verantwortung der Eltern, sicherzustellen, dass die Kinder zum Schulanfang ausgerüstet sind. Grundschulen geben Listen aus, welches Unterrichtsmaterial gebraucht wird“, teilt dazu Annette Kemp, Sprecherin des Bildungsressorts mit.

Dennoch wurde es in einigen Familien ganz offensichtlich verpasst, rechtzeitig Unterrichtsmaterialien anzuschaffen. Einzelfälle? Vielleicht. Schließlich steht den Beziehern eine Sonderzahlung zu.

„Über das Teilhabe- und Bildungspaket gibt es eine Unterstützung für die Eltern. Das muss den Familien aber natürlich auch jemand sagen, wie in den Sozialzentren und Jobcentern. Allerspätestens in den Schulen müssten sie es erfahren“, sagt Bernd Schneider aus dem Sozialressort.

Grundsätzlich stehen den Eltern 70 Euro zur Einschulung und 30 Euro ein halbes Jahr später zu. Das reicht aber natürlich nicht für die Anschaffung von Ranzen oder Sportschuhen.

Zum Glück gibt es neben der staatlichen Unterstützung aber noch eine ganze Reihe Hilfsangebote, wie etwa von der PSD-Bank, die jedes Jahr Erstklässler mit neuen Tornistern unterstützt.

Einschulung als finanzieller Kraftakt

Auch bei der „Bildungsbrücke – Initiative für Chancengleichheit im Viertel“ kennt man die Problematik nur zu gut. Deswegen werden nicht nur arme Familien (natürlich auch mit Fluchthintergrund) in der Östlichen Vorstadt unterstützt, sondern auch Familien, die knapp oberhalb der Fördergrenzen liegen. Denn auch dort geraten Familien schnell in eine Notlage, weiß Reinhard Werner von der „Bildungsbrücke“.

175 Schüler in der Östlichen Vorstadt gefördert

Dabei gehörten zur gesellschaftlichen Teilhabe der Kinder natürlich auch Dinge wie ein Zugang zum Internet oder die Teilnahme an Klassenfahrten. Dabei weise man die Familien in Gesprächen natürlich zunächst auf die Möglichkeiten der staatlichen Unterstützung hin, helfe aber auch schnell und mit nur wenigen bürokratischen Aufwand“, erklärt Werner. Immerhin  hat der Verein alleine im Schuljahr 2014/2015 175 Schüler aus 108 Familien mit insgesamt 47.550 Euro unterstützt.

Dabei gebe es auch in anderen Stadtteilen eine ganze Reihe von Initiativen, die bedürftige Familien mit Rat und Tat unterstützen. Werner empfiehlt den Eltern, zunächst die Schule oder den Lehrer anzusprechen.

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