Die Signalanlage in Höhe Buchenstraße. Foto: Barth Die Signalanlage in Höhe Buchenstraße. Foto: Barth
Verkehrsproblem?

Schwachhauser beklagen lange Wartezeiten an Ampel

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„An dieser Ampel habe ich in Summe ganze Tage meines eigentlich viel zu kurzen Lebens zugebracht“, sagt der passionierte Radler Michael Kleiner. Gemeint ist der Überweg an der Schwachhauser Heerstraße, Höhe Buchenstraße.

Über diesen ärgert sich auch Anwohner Andreas Hering täglich: „Die  Wartezeiten sind zeitweise extrem lang, 70 Sekunden keine Seltenheit.“ Er beobachtet regelmäßig, dass Radler und Fußgänger die Ampel aus diesem Grund bei Rot überqueren, obwohl (Schul-)kinder neben ihnen stehen.

„Es ist für mich fast unmöglich, meinem Sohn zu erklären warum wir warten müssen während viele andere einfach über die Straße laufen.“ Er versteht nicht,  warum dort so lange Wartezeiten eingestellt sind, während die Lichtzeichenanlage an der Wätjenstraße/Schwachhauser Ring deutlich kürzere habe. „Dort herrscht auch reger Autoverkehr“, findet er.

ADFC ist ebenfalls unzufrieden

Die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC), Landesverband Bremen, geben ihm recht. „Wir haben die Ampel seinerzeit initiiert, um die Fahrradachse durch Schwachhausen zu verbessern“, sagt Albrecht Genzel, Referent Verkehr beim ADFC.

Und auch er meint, „dass man die Akzente Richtung Fußgänger und Radler verschieben“ müsse. Die erheblichen Wartezeiten gebe es nämlich auch, wenn keine Pkw und Bahnen kommen.

Signalanlagen werden koordiniert geschaltet

Dazu sagt Dr. Hendrik Wübbenhorst, Referatsleitung Straßenverkehrsregeln beim Amt für Straßen und Verkehr (ASV): „Die Signalanlagen in der Schwachhauser Heerstraße werden koordiniert geschaltet. Die Koordinierung sieht in verkehrsstarken Zeiten eine Umlauflänge von 100 Sekunden vor, um eine leistungsgerechte Signalisierung für den motorisierten Individualverkehr und die Ansteuerung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu ermöglichen.“

Extreme Wartezeiten über 80 Sekunden würden nur in Ausnahmefällen beobachtet, so der Behördensprecher. Verantwortlich für diese unfreiwillige Pausen seien zumeist Eingriffe von Straßenbahnen.

Nach 110 Sekunden Freigabe für Fußgänger

„Aber auch durch  ungünstige und unvorhersehbare Situationen – deren Ursache gegebenenfalls gar nicht an dem Überweg zu suchen ist – kann es dazu führen, dass sich die Wartezeit für Fußgänger im Einzelfall erhöht. Nach maximal 110 Sekunden wird in solchen Fällen die Freigabe für Straßenbahnen abgebrochen und die Freigabe für Fußgänger eingeleitet“, so D. Wübbenhorst.

„In der Abwägung mit anderen Verkehrsinteressen wie beispielsweise Bevorrechtigung des ÖPNV und emissionsarme Abwicklung des motorisierten Individualverkehr halten wir die Wartezeiten für Fußgänger und Radfahrer für zumutbar“, fügt er hinzu.

Albrecht Genzel sieht das anders. „Das ASV sollte die Situation vor Ort noch mal eingehend betrachten oder ein Ingenieurbüro damit beauftragen, wenn keine Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Wir sind sicher, dass sich die Ampelschaltung optimieren lässt.“

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