Schüler vor dem Eingang: 6,8 Prozent schaffen später den Abschluss nicht. Foto: Metropolico.org Schüler vor dem Eingang: 6,8 Prozent schaffen später den Abschluss nicht. Foto: Metropolico.org
Aktuelle Studie

Mehr Schüler schaffen in Bremen den Abschluss

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Der Trend geht nach unten: Bremen verbessert sich leicht und kann etwas mehr Schüler zu einem Abschluss beglückwünschen. Darauf ausruhen kann sich die Stadt aber nicht - finden GEW und Opposition.

Von Stefan Harms

In Bremen ist die Zahl der Schulabbrecher etwas gesunken. Das zeigt eine aktuelle Studie, die von der Caritas in Kooperation mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) veröffentlicht wurde. Dort werden die Daten der Schulabgänger ohne Abschluss in Deutschland verglichen.

Bremen hat sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 0,14 Prozent auf 7,2 Prozent leicht verbessert. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Abbrecher in Deutschland ganz leicht, um 0,1 Prozent, gestiegen. Insgesamt verließen 2014 rund 47.000 Schüler die Schule ohne Abschluss.

Bremen ist nicht Tabellenletzter

Nach Informationen der Senatorin für Kinder und Bildung ist die Zahl 2015 weiter gesunken, und zwar auf 6,8 Prozent. In Zahlen sind das 450 Schüler, die in Bremen ohne Abschluss die Schule verließen.

Im bundesweiten Vergleich liegt Bremen damit im Mittelfeld. Während die Länder Bayern (4,4 Prozent), Hamburg und Hessen (jeweils 4,9 Prozent) die wenigsten Schüler ohne Abschluss entlassen, sind in Sachsen (7,8 Prozent), Berlin (8,7) und Sachsen-Anhalt (9,2) die meisten Schüler ohne Schulabschluss zu finden. In Bremerhaven liegt die Quote bei 9,4 Prozent.

„Grenzwertiger Zynismus“

Über einen Erfolg könne man in diesem Zusammenhang aber nicht sprechen, findet Christan Gloede, Landesvorstandssprecher der Bremer Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Auch wenn es ein paar Schüler ohne Abschluss weniger gebe, „die Gesamtzahl von 450 ist zu hoch. Das Wort Erfolg in diesem Zusammenhang ist grenzwertiger Zynismus.“

Laut Gloede mangelt es in Bremen vor allem an der Grundausstattung: Zu wenig qualifizierte Lehrer für zu viele Schüler. Eine individuelle Förderung sei nicht möglich, gerade Sozialarbeiter fehlten.

Das gleichen Problem sieht Thomas vom Bruch, Bildungsexperte der Bremer CDU. „Kein Abschluss bedeutet meistens den Weg in die Arbeitslosigkeit.“ In seinen Augen muss die frühkindliche Bildung intensiviert werden, um den Kindern von Beginn an eine bessere Chance in der Schule zu ermöglichen.

Individuelle Förderung verhilft Schülern zum Abschluss

Dass vor allem eine individuelle Förderung den Schülern hilft, zeigt die Studie der Caritas und des RWI. Danach wird die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss von dem Anteil der Förderschüler, der Arbeitslosenquote und den jeweiligen Schulsystem der Bundesländer beeinflusst.

Lichtblicke sind kleinere Kreise, die eine niedrige Quote trotz der schlechten Ausgangslage haben. Nach Einschätzung der Experten der Caritas liegt das an der individuellen Förderung der Schüler in den jeweiligen Regionen.

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