Projektkoordinator André van Waegeningh (l.) und Mitarbeiterin Nicole Harmssen-Harms machen sich an die Figuren und Geschichten, die dem Alten Speicher wieder Leben einhauchen.Foto: Füller Projektkoordinator André van Waegeningh (l.) und Mitarbeiterin Nicole Harmssen-Harms machen sich an die Figuren und Geschichten, die dem Alten Speicher wieder Leben einhauchen. Foto: Füller
Vegesack

Hafengeschichten: Neues Leben im Alten Speicher

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Der Walfang gehört zur Vergangenheit des Bremer Nordens. Im Alten Speicher wird die Geschichte der Walfänger, aber auch der Werften und Hafenarbeiter demnächst im "Vegesacker Geschichtenhaus" zum Leben erweckt.

„Es gibt viele sehr detaillierte Beschreibungen und Aufzeichnungen aus der Walfangzeit in Vegesack“, sagt André van Wae­geningh, Projektkoordinator des „Vegesacker Geschichtenhauses“. Nicht nur Erlebtes, sondern etwa auch die Schiffe seien beschrieben worden – eine gute Ausgangsposition für das Team um van Waegeningh: „Das gibt uns die Möglichkeit, die Kulisse und die darin gespielten Szenen detailgetreu zu erarbeiten“, erklärt er.

Im Erdgeschoss entsteht die Hafenszenerie

Mit dem „Vegesacker Geschichtenhaus“ will der Beschäftigungsträger Bras, Arbeiten für Bremen, den Alten Speicher wieder beleben. Im Mittelpunkt des neuen Konzepts steht der Wal- und Fischfang. Im Erdgeschoss wird in den kommenden Monaten eine Hafenszenerie entstehen.

Hafen- und Werftarbeiter, Spelunkenbesucher, Fischfrauen und selbstverständlich Walfänger hauchen der Kulisse schließlich Leben ein. „Wir wollen uns hier nicht so nah an bestimmten Personen, sondern eher an Typen, die damals in Vegesack gelebt haben orientieren“, sagt van Waegeningh.

Sieben Ein-Euro-Stellen wurden bewilligt

So könnten beispielsweise eine Szene einen Walfänger zeigen, der sich auf seine nächste Tour vorbereitet. In der Spelunke sollen Besucher auch Platz nehmen können. „Wir sind noch in der Geschichten-Findung und wollen Räume schaffen, um diese Geschichten dann zu erzählen“, so der Projektkoordinator weiter.

Seit sich im Dezember die Türen des Spicariums für immer schlossen, haben die Akteure der Maritimen Meile gemeinsam mit Vertretern der Bras sowie des Wirtschaftsressorts und des Jobcenters an dem Konzept gearbeitet. Das Jobcenter Bremen hat sieben Stellen bewilligt, allesamt Ein-Euro-Stellen.

In Vegesack ist so, wie im „Geschichtenhaus“ im Schnoor und anderen Einrichtungen der Bras, eine Qualifizierungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose entstanden. Diese nehmen morgen, zusammen mit vier Vollzeitbeschäftigten, ihre Arbeit im Alten Speicher auf.

Ein Ausstellungsraum komplettiert das Angebot

Im Obergeschoss gibt es zudem einen Ausstellungsraum. Dort kann bereits die Ausstellung „Meereslandschaften“ von Franz Schensky besucht werden. Die “Galerie im Geschichtenhaus“ zeigt künftig wechselnde Ausstellungen und kann über den Seiteneingang von Dienstag bis Samstag, 10 bis 16 Uhr, bei flexiblem Eintritt besucht werden.

„Diesen Bereich kann man auch für andere Veranstaltungen wie Empfänge nutzen. Im Erdgeschoss wird der Platz irgendwann zu knapp werden, wenn die Kulissen erst stehen“, sagt van Waegeningh. Die Fertigstellung des „Vegesacker Geschichtenhauses“ soll nun nach und nach geschehen, für Anfang 2017 ist die offizielle Eröffnung geplant.

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