Teilnehmer der Grill-EM auf der Bürgerweide. Foto: Barth Grillen soll auch Spaß machen: Das lettische Team widmet sich hier enthusiastisch den Hähnchenspezialitäten auf dem Rost im Zeltlager auf der Bürgerweide.Foto: Barth
Grillen

Bier, Rinderbrust und Perfektion auf der Grill-EM

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40 Teams kämpfen um den Titel der Grill-EM in Bremen. Die Teilnehmer sind hitzeerprobte Männer und Frauen aus ganz Europa. Für die perfekte Schweineschulter schlagen sie sich dann auch die Nacht zum Sonntag um die Ohren.

„Pack das Fleisch auf den Grill, pack das Fleisch auf den Grill, egal ob Huhn, Rippe, Strauß, Schwein oder Rind“, schallt es von einem der Stände über den Platz. „Das ist unser Lied, ein paar Mal am Tag muss es laufen“, erklärt Joachim „Schnitzel“ Lewis vom „Grill-doch-mal“-Team aus Nürnberg.

Die sechs Männer und Frauen sind dieses Jahr deutsche Vize-Meister im Grillen geworden. Jetzt kämpfen sie in Bremen auf der Bürgerweide um den Titel als Europameister.

An ihrem Zeltstand riecht es angenehm nach Lagerfeuer: Ein paar Holzscheite brennen in einer Metallschale und räuchern dabei zwei große Stücke Lachs – Lachs, das ist die erste der sieben Disziplinen, in denen sich die  vierzig Teams an diesem Wochenende messen müssen.

„BBQ ist eher etwas für Nordeuropäer“

In dem Zeltdorf auf der Bürgerweide wehen dänische und schwedische Flaggen, lettische und estländische, belgische und österreichische. Auch ein italienisches Team gibt es, von dem ehrfurchtsvoll gesprochen wird – „aber sonst  ist BBQ eher etwas für Nordeuropäer“, erklärt ein Norweger,  während er sich ein Bier öffnet. Bei allem Ehrgeiz: Die Grill-EM soll Spaß machen.

Nicht alle Teilnehmer haben sich vom Hobby-Griller zum Titelanwärter entwickelt: Das niederländische Team etwa besteht fast nur aus ausgebildeten Köchen – zwei von ihnen arbeiten gar in einem Restaurant, das einen Michelin-Stern trägt.

Sie schwärmen von Saucen und Grills

Ob mit oder ohne Stern – Perfektionisten sind sie hier alle: Die einen schwärmen von ihren selbstgemachten Saucen und Marinaden mit Karamell, Kokosnuss und einem Hauch Vanillezucker („die Jury isst 40 Hähnchenstücke hintereinander – you have to ,wow‘ them“), der nächste erklärt, warum „nur dieser Grill für dieses Gericht“ verwendet werden sollte.

Aus jedem Team wird sich von Samstag auf Sonntag mindestens einer die Nacht um die Ohren geschlagen haben – das „Brisket“, eine Rinderbrust, und auch die Schweineschulter fordern schließlich liebevolle Aufmerksamkeit, während sie 24 Stunden garen.

Essenstrends ändern sich ständig

Die meisten Teilnehmer gehen seit Jahren auf Meisterschaften. Immer wieder das exakt gleiche Gericht zu machen empfiehlt Melissa Kavanagh nicht: „Essenstrends ändern sich ständig, da muss man sich anpassen“, meint das Teammitglied der irischen „Wild Geese“.

Etwas abseits der meisten Buden steht derweil Michael Owens am Grill – so wie fast jeden Tag. Er arbeitet mit seinen  Kollegen an der Imbissbude neben der Messehalle – es gibt Bratwürstchen. „Klar grill ich gerne“, sagt Owens, während er die Pommes aus der Friteuse holt, „aber eine Wissenschaft mach ich jetzt nicht daraus.“ Seine Grundregeln: „Man muss Hitze abkönnen, gut rechnen können, und alles auf einmal im Blick haben.“

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