Mal was Anderes als Supermann und Co.: Die Stadtbibliothek zeigt kenianische Comics. Foto: pv Mal was Anderes als Supermann und Co.: Die Stadtbibliothek zeigt kenianische Comics. Foto: pv
Integrationswoche

So international ist Bremen wirklich

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Mehr als 230 Veranstaltungen in ganz Bremen: Die Integrationswoche ist eine ganz schöne Herausforderung. Wir haben die neun spannendsten Termine zusammengestellt, bei denen sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt.

Es wird getanzt, gespielt, gekocht, diskutiert und informiert – und immer geht es mehr oder weniger um Integration. Zugegeben: Das klingt auch ein bisschen anstrengend. Wer sich das fast 40-seitige Programmheft aber genau anschaut, kann spannende Aktionen entdecken. Zehn Tipps aus der Weser Report-Redaktion.

Fahrradfahren mit Flüchtlingen

Wie gut kennen sich eigentlich Bremer in ihrer eigenen Stadt aus? Die meisten Hansestädter haben gerade außerhalb der großen Straßen weiße Flecken auf ihrer persönlichen Landkarte.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub bietet im Rahmen der Integrationswoche gleich mehrere Möglichkeiten, gemeinsam mit Flüchtlingen vom Fahrrad aus die Stadt zu entdecken, zum Beispiel am Montag, 5. September, ab 18 Uhr bei einer flotten Feierabendtour durch Bremen-Nord. Treffpunkt ist der Vegesacker Bahnhofsplatz 6,

Wäre es ohne Religionen friedlicher?

Diese Frage sollen am Montag, 5. September, 19 Uhr, ein katholischer Pastor und ein agnostischer Buddhist gemeinsam mit Vertretern anderer Religionen und dem Publikum diskutieren. Wer mitreden will, kann im Forum Kirche, Hollerallee 75 dabei sein.

Beste Aussicht über Bremen

Der Bremer Osten gehört zu den Quartieren, in die sich Bremer aus anderen Stadtteilen nur selten verirren. Dabei eignet sich das Dach des Aalto-Hochhauses hervorragend für einen guten Überblick über Bremen.

Diese Aussicht wird der Höhepunkt einer Stadtteilrundfahrt durch die Vahr sein, die am Dienstag, 6. September, 13.30 Uhr, an der Berliner Freiheit 10 beginnt. Mit dabei sind auch Flüchtlinge aus der Unterkunft an der Bardowickstraße. Unter anderem geht es zum Ortsamt und zum Polizeipräsidium. Mitfahren ist kostenlos. Anmeldungen sind unter 361 35 66 möglich.

Kenianische Comics

Batman, Superman und Spiderman kennt jeder. Und spätestens seitdem die amerikanischen Comics ständig verfilmt werden, haben auch die den Hollywood-Blockbustern zugrunde liegenden Papierheftchen wieder Hochkonjunktur.

Aber auch Kenia hat eine eigene Comic-Szene. Wie afrikanische Helden die Welt retten, zeigt die Ausstellung „Ink & Pixies“, die ab Dienstag, 6. September, 18.30 Uhr, in der Stadtbibliothk am Wall zu sehen ist.

Wie war das nochmal früher?

Gerade in der jüngeren Vergangenheit ist Afrika für viele Deutsche in erster Linie das Herkunftsland vieler Flüchtlinge.Die Hansestadt ist aber auch noch aus anderen Gründen mit Kontinent verbunden. Was 100 Jahre koloniale Vergangenheit bedeuten, zeigt die Bremer Shakespeare Company am Dienstag, 6. September, 19.30 Uhr, im Theater am Leibnizplatz.

Gelesen wird aus alten Originaldokumenten, zum Beispiel Briefen und Zeitungsausschnitten. Auch das Tagebuch einer Frau, deren Gemahl als Hauptmann jahrelang einen afrikanischen Häuptling gejagt hat, wird eingesetzt. Eintritt: 13 Euro (ermäßigt: 6 Euro).

Lieblingsmensch-Flashmob

Am Mittwoch, 7. September, wird der Hit „Lieblingsmensch“ von Namika über den Marktplatz schallen. „In dem Lied geht es darum, dass man einen anderen Menschen so akzeptiert, wie er ist“, sagt Anne Kauhanen.

Die Kulturwissenschaftlerin von der Initiative „xbyz“ hat mit ihrem Kollegen 120 Bremer Schülern eine Choreographie beigebracht, die sie am Mittwoch auf dem Marktplatz zeigen wollen. Mitmachen ist ganz einfach: Eine Video-Anleitung gibt es online bei Facebook.

Was machen die da eigentlich?

Wer als Flüchtling nach Deutschland kommt, besucht früher oder später einen Integrationskurs. Wer sich schon immer gefragt hat, was da hinter verschlossenen Klassenzimmertüren passiert, darf im Rahmen der Integrationswoche selbst dabei sein.

„Alle reden von Sprachförderung. Wir haben uns gedacht, es ist interessant, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was es für einen Erwachsenen bedeutet, eine neue Sprache lernen zu müssen“, sagt Haleh Soleymani von der VHS. Reingucken können Bremer an verschiedenen VHS-Standorten, zum Beispiel am Mittwoch, 7. September, 8.30 Uhr an der Gröpelinger Heerstraße 226.

Speisen über den Dächern Bremens

Ahmad Alhasan und Khaled Alhewe kommen aus Syrien und lieben das Kochen. Welche Esskultur in ihrem Heimatland herrscht, wollen die beiden Männer am Donnerstag, 8. September, 17.30 Uhr, zeigen. Und das an einem ganz besonderen Ort: Sie laden zum gemeinsamen Kochen, Kennenlernen und Essen auf den Dachgarten des Bamberger-Hauses der VHS – Essen mit Aussicht also. Mitessen kostet 10 Euro. Anmeldungen sind unter 36 11 23 45 möglich.

Internationale Suppenstraße

Zwei Mal schon gab es in Kattenturm ein internationales Dinner. Die Nachfrage nach der Veranstaltung ist inzwischen so groß geworden, dass die Veranstalter umdisponieren mussten. Deshalb bauen sie am Freitag, 9. September, 12 Uhr, eine internationale Suppenstraße für alle an der Gorsemannstraße auf.

Vor dem Ortsamt, nah an der Straßenbahnstation Kattenturm-Mitte, gibt es 25 verschiedene Suppen, darunter eine afrikanische Erdnusssuppe und eine türkische Reis-Kaltschale. Es kochen: Vertreter von Institutionen und Bürger. Für 2 Euro bekommen Besucher das nötige Essgeschirr und können sich dann durch die Nationen probieren.

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