Zwei Wochen nachdem eine in der Weser treibende Frau gemeldet wurde, haben Rettungskräfte eine leiche geborgen. Foto:av Die Polizei registriert mehr Unfälle mit Senioren. Foto. WR
Polizeistatistik

Mehr Unfälle in Bremen mit Beteiligung von Senioren

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3.792 Senioren sind im vergangenen Jahr im Bremer Straßenverkehr verunglückt. Das sind 40 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Die Polizei will sich jetzt mit speziellen Maßnahmen an die älteren Menschen wenden.

Es ist erst ein paar Tage her, dass auf dem Osterdeich ein Rad- und ein Autofahrer auf dem Osterdeich kollidierten. Der 70-jährige Pkw-Führer hatte den 67-Jährigen Radler aus ungeklärter Ursache übersehen und ihn angefahren.

Das Unfall­opfer musste schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren sind in Bremen weiter angestiegen“, sagt Polizeisprecher Nils Matthiesen und belegt das mit Zahlen: 2011 waren es derer 2.630, im Jahr 2013 bereits 2.870 und 2015 zählte die Polizei 3.792 solcher Fälle.

Die Zahl der Verunglückten schwankt

Die Zahl der Verunglückten schwankt: 2011 waren es 401 Menschen, 2013 erlitten 448 Rentner Verletzungen und im Vorjahr 414.  Während es in Bremen immer weniger 65- bis 74-Jährige gibt, steigt die Zahl der Senioren über 75 Jahren (52.596 in 2011; 58.860 in 2015).

Für die Polizei Bremen ein Grund, diese Personengruppe für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. So wird beispielsweise am 22. September im Präventionszentrum ein Seminar zum Thema „Sicher und mobil“ im Alter angeboten.

Tipps von Experten

Ansonsten geben die Experten folgende Tipps: Senioren sollten prüfen, wie sie ihre Mobilität bestmöglich erhalten können. „Dazu gehören beispielsweise regelmäßige Besuche beim Augenarzt, da Veränderungen des Sehvermögens meist unbemerkt eintreten“, so Matthiesen.

Bei der Einnahme von Medikamenten immer, Arzt oder Apotheker fragen, ob diese die Verkehrstauglichkeit beeinträchtigen. „Achten Sie dabei auch auf die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten“, empfiehlt der Polizeisprecher.

Verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Und weiter: „Ältere Menschen sollten für längere Strecken beziehungsweise bei Dunkelheit verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen.“ Die Polizei  legt Senioren ferner ans Herz, Fahrsicherheitstraings zu besuchen.

Solche bieten TÜV und ADAC an. Dazu Nils Linge, Sprecher des Automobilclubs: „Unser Fahrfitness-Check ist eine Praxiskontrolle. Der Proband bekommt eine 45-minütige Fahrstunde unter professioneller Aufsicht. Das ganze ist rein freiwillig, es gibt eine Bewertung, von der außer dem Teilnehmer niemand erfährt.“ Die Kosten belaufen sich auf 69 Euro, beziehungsweise 49 Euro für Mitglieder.

Weitere Informationen beim ADAC unter Telefon 49 94 210. Das Seminar „Sicher und mobil im Alter“, findet am Donnerstag, 22. September, 18 bis 20 Uhr, im Präventionszentrum der Polizei, Am Wall 195, statt.

Der Eintritt ist frei, Anmeldungen werden unter Telefon 36 21 90 03 oder praeventionszentrum@polizei-bremen erbeten. Dabei geht es neben der Sicherheit um Neuerungen im Straßenverkehrsrecht.

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