Die Studenten Lukas Witzel und Pauline Schostok in „Tick... Tick... Boom!“.Foto: Schlie Die Studenten Lukas Witzel und Pauline Schostok in „Tick... Tick... Boom!“.Foto: Schlie
Premiere

Musical-Premiere mit „Tick“ und dann „Boom!“

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Bremer Studenten wollen das Thema Musical in die Zukunft führen: Die Off-Broadway-Produktion "Tick... Tick... Boom!" feiert seine Uraufführung in Norddeutschland am 7. Oktober im Bremer Schnürschuh-Theater.

Jon hört ein Ticken. Immer und überall. Seine Zeit läuft ab – denkt er. Kurz vor seinem 30. Geburtstag ist der bislang erfolglose Musical-Komponist hin- und hergerissen zwischen der Aufgabe und dem Festhalten an seinem Lebenstraum. Freundin, solider Job und Familie auf der einen Seite, die Hoffnung auf den großen Durchbruch auf der anderen. Wie wird er sich entscheiden? Die Antwort darauf gibt das rockige Kammermusical „Tick… Tick… Boom!“, das – produziert und gespielt von Bremer Studenten – Anfang Oktober im Bremer Schnürschuh- Theater zu erleben ist.

„Eigentlich kann man sagen, dass wir in Deutschland etwa zwanzig Jahre zurückhinken, was zeitgemäße Musicals angeht“ – diesen Umstand will Stephan Huber ändern. Zusammen mit seiner Kommilitonin Marina Pundt gründete der Bremer Student der Kommunikations- und Medienwissenschaften deshalb vor einem Jahr das Internet-Magazin kulturpoebel.de.

Zeitgemäßes Musical mit Live-Band und Rockmusik

Irgendwann reichte es den beiden aber nicht mehr, über ihre Musical-Trips und die neuesten Stücke zu berichten. „Wir kamen uns komisch vor, nur zu schreiben, was in London und New York angesagt ist.“ Indem sie nun selber unter die Produzenten gehen, und das Stück „Tick… Tick… Boom!“ des Amerikaners Jonathan Larson auf die Bremer Bühne holen, wollen sie das Disney- und Webber-geprägte deutsche Musical-Publikum auf die Zukunft einstimmen.

Zugegeben, auch dieses Stück ist nicht neu; 1990 wurde es geschrieben, 2001 kam es erstmals als Off-Broadway-Produktion ins Theater, aber dennoch sei es mit seiner rockigen Musik, der Live-Musik und dem Thema „Soll ich meinen Traum leben oder nicht?“ absolut zeitgemäß.

Produktionskosten privat vorgestreckt

Drei Studenten spielen zwölf Rollen, eine Vier-Mann-Band macht die Musik dazu. Dazu kommen noch Regie, Ton, Licht und, und, und. Wer das bezahlt? „Niemand“, sagt Huber. Jeder sei ehrenamtlich dabei. Die Produktionskosten in Höhe von 8.000 Euro haben er und Pundt aus privatem Kapital vorgestreckt.

„Wir hoffen, dass wir das Geld über Kartenverkäufe und Spenden wieder reinholen können“, so Huber, der auch einen Traum hat: „Beim nächsten Stück würden wir gerne etwas einnehmen.“

Mehr Infos zu dem Stück und den Aufführungen vom 7. Oktober bis zum 5. November gibt‘s unter ticktick-boom.de

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