Bogedan-mb Thomas Jablonski (v.l.), Gabi Helms, Carsten Schlepper, Senatorin Dr. Claudia Bogedan, Wolfgang Bahlmann und Arnold Knigge vom Bündnis für Kita-Plätze. Foto: Bollmann
Kinderbetreuung

900 neue Kita-Plätze bis Jahresende für Bremen

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Die Kinder- und Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan will den Kita-Ausbau in Bremen zügig vorantreiben. Bis 2020 sollen 55 neue Kitas errichtet und bereits bis zum Jahresende 900 zusätzliche Plätze geschaffen werden.

Damit der schnelle Kita-Ausbau gelingen kann, arbeitet des Ressort für Kinder und Bildung im Bündnis für Integration, Bildung und Betrreuung (BIBiB) mit den Trägern unter Hochdruck an einer Realisierung der Pläne.Mit einem Zehn-Punkte-Maßnahmepaket will das Bündnis den Kita-Ausbau kurz- und mittelfristig vorantreiben.

Nach der Vorlage der aktuellen Bevölkerungsberechnungen des Statistischen Landesamtes hat Bogedan die Ausbaupläne noch einmal drastisch nach oben gefahren. Die bisherige Ausbauplanung sah die Schaffung von 32 neuen Kitas bis zum Jahre 2020 vor. Das reicht aber bei weitem nicht aus. Insgesamt müssten bis dahin 55 neue Einrichtungen geschaffen werden, um den Bedarf zu decken, erläuterte Bogedan.

Bis zum Jahresende schon 900 Plätze

Zuvor soll aber  der aktuelle Bedarf möglichst schnell gedeckt werden. Bis zum Jahresende sollen bereits zusätzliche 900 Kita-Plätze geschaffen werden, kündigte die Senatorin an. Zum nächsten Kindergartenjahr müssten dann zusätzliche Räumlichkeiten und Container-Erweiterungen genutzt werden.

Für den Bau der neuen Einrichtungen zeigt sich die Behörde dabei auch offen für Investorenmodelle. „Wir planen, dass zehn der zusätzlichen Einrichtungen von Immobilien Bremen gebaut und von Kita Bremen betrieben werden. Das heißt, für mehr als die Hälfte der neuen Kitas setzen wir auf private Bauherren und freie Träger, so wie es die Awo mit Herrn Hübotter in Tenever vorhat“, sagte Bogedan.

In den Stadtteilen wird nach Standorten für Kitas gesucht

Gegenwärtig seien Experten des Ressorts und Immobilien Bremen zudem in den Stadtteilen unterwegs, um geeignete Standorte für Kitas ausfindig zu machen. Ortsämter und Beiräte hätten ebenfalls schon Areale in den Stadtteilen benannt, so die Senatorin.

Nach den Zahlen der Statistiker gibt es in den Stadtteilen bis 2020 einen sehr unterschiedlichen Betreuungs-Bedarf. Danach müssten in Obervieland 26 zusätzliche Gruppen mit 327 Plätzen geschaffen werden. In Gröpelingen, Burglesum und Oberneuland müssten danach jeweils 18 zusätzliche Gruppen geschaffen werden und in Osterholz 16 sowie in Vegesack und Hemelingen jeweils 15 Gruppen.

Nach Bogedans Vorstellungen sollten jetzt möglichst schnell die geeigneten Standorte für den Kita-Bau festgelegt werden. Damit an den Standorten vielleicht sogar schon in der Bauphase Container für Vorlauf-Gruppen genutzt werden. Das halten auch die Träger für sinnvoll, da Übergangs-Kitas, viel schwerer zu realisiern seien.

Verlagerung von Hortplätzen an Grundschulen

Weitere Maßnahmen aus dem Zehn-Punkte-Plan zum Ausbau der Kita-Betreuung sind zudem die Verlagerung von Hortplätzen an Grundschulen und die sofortige Nutzung der Räume für die Kindertagesbetreuung sowie die umgehende Einsetzung einer Kita-Steuerungsgruppe unter Leitung der Senatskanzlei  mit regelmäßiger Berichterstattung an das Bündnis.

Zusätzliche Plätze könnten zudem durch die Nutzung von anderen Räumlichkeiten als Dependancen genutzt werden. In etwa 20 Schulen könnten demnach Klassenräume oder Hausmeisterwohnungen genutzt werden.

200 Erzieher werden benötigt

Genauso wichtig wie die Schaffung neuer Räumlichkeiten sei zudem die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten der sozialpädagogischen Fachkräfte. Alleine für die zusätzlichen 900 Kita-Plätze bis Jahresende würden 200 Erzieher benötigt, rechnete Carsten Schlepper von der Bremischen Evangelischen Kirche aus.

Weitere Verbesserungen solle es zudem bei der Platzvergabe in den Kitas geben, erklärte Bogedan. Ihr schwebe dabei ein Ampelmodell vor, bei dem die Eltern im Internet schauen könnten, in welcher Einrichtung es noch freie Plätze gebe. Das allerdings ist  Zukunftsmusik. Zunächst müssten die notwendigen Kapazitäten geschaffen werden. Und das solle nach Möglichkeit ohne Abstriche bei der Betreuungsqualität und den bestehenden Gruppengrößen geschehen, so Bogedan.

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