Kuratorin Aneta Palenga hat sich auf die Spur von Hermine David begeben. Das Ergebnis ihrer „Feldforschung“ ist nun in der Städtischen Galerie zu sehen.Foto: Meyer Kuratorin Aneta Palenga hat sich auf die Spur von Hermine David begeben. Das Ergebnis ihrer „Feldforschung“ ist nun in der Städtischen Galerie zu sehen. Foto: Meyer
Ausstellung

Ansichtsreiches Künstler-Prisma über Hermine David

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Zur Vernissage am Freitag wurden die Besucher der Städtischen Galerie bereits mit einem Citroën von 1922 auf die Ausstellung eingestimmt. Das mobile Schmuckstück machte gehörig Lust auf „À la recherche: Hermine David".

Doch auch wenn der Oldtimer nun wieder den Weg in seine heimische Garage antreten musste, lohnt nach wie vor ein Blick in das Schaffen der französischen Malerin, Grafikerin und Buchillustratorin Hermine David (1886-1970). Flankiert wird die Ausstellung, die noch bis zum 22. Januar in der Kunststätte zu sehen ist, mit einer Vielzahl von Werken aus ihrem künstlerischen Umfeld sowie aktuellen Zeichnungen der Bremer Illustratorin Anke Bär.

Rund drei Jahre lang haben sich Galerieleiterin Dr. Annett Reckert und Kuratorin Aneta Palenga auf die Spuren von Hermine David begeben – von Paris bis Oslo hat sie der Weg geführt. Dabei haben sie vor allem Einblicke in private Sammlungen gewinnen können, da das Werkschaffen Davids kaum museal gepflegt wird. Das „Zwischenergebnis“ dieser „Feldforschung“ sei nun in der Ausstellung zu sehen, sagt Reckert.

„Dialog“ zwischen David und Stuckenberg

Rund 200 Werke von Hermine David, darunter 46 colorierte Holzschnitte aus dem Buch „Le Grand Meauliness“ von 1930, sind in der Städtischen Galerie zu sehen – immer wieder durchmischt von Arbeiten, die ihre Künstlerfreunde, wie Pierre Bonnard, Sigrid Hjertén, Rudolf Levy, Per Krohg, Emil Orlik, Jules Pascin und auch der Delmenhorster Fritz Stuckenberg, seinerzeit von ihr gefertigt haben. Besonders spannend ist dabei die Gegenüberstellung einiger Werke von David und Stuckenberg: Einen „Dialog“ gehen zum Beispiel zwei Landschaftsgemälde in der ersten Etage der Kunststätte miteinander ein.

Tiefe Einblicke in das Schaffen der Künstlerin bekommen Ausstellungsbesucher zudem im „Studierzimmer“ in der obersten Etage des Haus Coburgs. Dort findet man vom Radier-Werkzeug bis zum E-Book-Reader alles vor, um sich dem Thema weiter hinzugeben.

„Salon de Bär“ ab Oktober in der Remise

Humorvollen Schwung bringen die kleinen Zeichnungen von Anke Bär in die Ausstellung. Der Illustratorin  wird man außerdem ab Oktober in der angrenzenden Remise – im so genannten „Salon de Bär“ – bei der Arbeit über die Schulter schauen können.

Zu der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Gefördert wurde die Schau von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der LZO, dem Freundeskreises Haus Coburg in Kooperation mit dem Mariann Steegmann Institut an der Universität Bremen.

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