Wallhecken und viel Grün: Projektleiterin Sandra Berner (links) und Bürgermeisterin Alice Gerken auf dem 33 Hektar großen Gelände der Deponie Bookholzberg. Foto: kh Wallhecken und viel Grün: Projektleiterin Sandra Berner (links) und Bürgermeisterin Alice Gerken auf dem 33 Hektar großen Gelände der Deponie Bookholzberg. Foto: kh
DB-Großprojekt

Arbeiten auf der Deponie Bookholzberg fast beendet

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Nach elfjähriger Planungs- und Bauphase sind die Arbeiten auf der Deponie Bookholzberg nahezu abgeschlossen. Bei einer Ortsbegehung stellten die Verantwortlichen der Deutschen Bahn das Projekt vor und zogen ein Resümee.

Alt-Schotter, Betonbruch, Hausmüll und bahnspezifisches Material lagern auf einer 33 Hektar großen Fläche in Bookholzberg, die von 1951 bis 1990 von der Deutschen Bahn als Deponie betrieben worden ist. Eingestuft als „DK 1“ (Deponie mit Schadstoffgehalt), galt es das Grundwasser zu schützen.

2005 begannen die konkreten Planungen. „Es mussten viele Abstimmungen mit Naturschutz- und Wasserbehörden und weiteren Ämtern erfolgen“, sagt Sandra Berner, Projektleiterin der Deutschen Bahn für die Arbeiten.

80.000 Lastwagen im Einsatz

Bürgermeisterin Alice Gerken wies auf das „Zuständigkeitsgerangel“ in den 1990er Jahren hin, als unklar war, welche Behörden und Einrichtungen zu beteiligen waren. Auch in den nachfolgenden Jahren sei es immer wieder zu Diskussionen und neuen Abstimmungen gekommen. Auch der Druck aus der Bevölkerung sei groß gewesen. „Es ist ein Projekt, das nicht immer mit Freude erfüllt hat“, so Gerken.

Die eigentlichen Bauarbeiten begannen dann im Juli 2010. 80.000 Lkw transportierten die Böden zur Abdeckung nach Bookhoolzberg. Verschmutzungen auf den Straßen blieben da nicht aus. Und auch die ein oder andere Beschwerde sei laut Berner bei der Deutschen Bahn eingegangen. Sturmschäden und Starkregen erschwerten die Arbeiten.

Wallhecken müssen noch bepflanzt werden

Eine Ausgleichsschicht, eine Kunststoffabdichtungsbahn, Dränmatten, eine Rekultivierungsschicht, der Bewuchs durch die Pflanzen und ein Entwässerungskonzept mit geschlossenen Gräben sollen das Grundwasser vor den Schadenstoffen schützen. Rund 24 Millionen Euro hat die Deutsche Bahn investiert. Bei einer Ortsbegehung am Freitag liefen schon die ersten Hasen und ein Reh über die Fläche. „Die Natur holt sich alles zurück“, sagt Berner.

Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten auf der Deponie Bookholzberg noch nicht. Bis Ende des Jahres gilt es, die Fläche zu bepflanzen und zu begrünen. Haselnuss, Rosen, Hainbuche und Weißdorn sollen die insgesamt rund sechs Kilometer langen Wallhecken zieren. Sie sind der Ausgleich für den Pappelwald, der im Zuge der Maßnahmen gefällt werden musste.

Wie sieht die Nachnutzung der Deponie Bookholzberg aus?

„Im Dezember 2016  werden wir die Deponie stillgelegt, gesichert und rekultiviert haben“, kündigt Berner an. Nach der Abnahme durch den Landkreis beginnt die Nachsorge. Etwa fünf Jahre lang wird beobachtet, wie sich die Deponie entwickelt, ob die Pflanzen anwachsen, die Abdichtunssysteme funktionieren und die Grundwasserdaten stimmen.

„Über die Nachnutzung kann etwa in fünf bis sieben Jahren nachgedacht werden“, sagt Berner. Golfplatz, Rodelbahn, eine Weide für Schafe oder doch die Aussichtsplattform? „Die Ideen sind schon in der Schublade“, sagte Gerken. Zum Abschluss gebracht seien die Vorschläge für die Nachnutzung noch nicht.

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