Grafik: Zersplitterte Sitzverteilung im Delmenhorster Stadtrat. SPD und CDU denken über Koalition nach. Die Sitzverteilung im neuen Rat ab 1. November. Eine 45. Stimme steht Oberbürgermeister Axel Jahnz zu.Grafik: Stadt Delmenhorst
Wahl in Delmenhorst

SPD und CDU denken über Koalition im Stadtrat nach

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Der Wahlerfolg der AfD macht die Mehrheitsbildung im künftigen Delmenhorster Stadtrat noch komplizierter. SPD und CDU denken deshalb über eine Form fest vereinbarter Zusammenarbeit nach. Reaktionen auf das Wahlergebnis.

Oberbürgermeister Axel Jahnz: „Es macht mir Sorge, dass so viele die AfD gewählt haben. Unsere Aufgabe ist es nun, diesen Leuten mit guter und verlässlicher Arbeit entgegenzutreten. Mit dem Schüren von Panik und Zukunftsängsten kannst Du Stimmung und Stimmen machen – aber eben keine konkrete Politik.“

Gabi Baumgart (SPD): „Das Ergebnis ist in Bezug auf die AfD ernüchternd. Die hatten inhaltlich kein Programm, deshalb kann man sie später nichtmal an irgendetwas messen. Eine Vereinbarung mit der CDU wäre ein guter Schritt für verlässliche Zusammenarbeit. Wenn wir etwas erreichen wollen, können wir das nur zusammen tun.“

Ogonovski: „Gedanken über Koalition“

Kristof Ogonovski (CDU): „Wir haben unser Ziel nicht ganz erreicht. Vom bundespolitischen Trend her sind wir im Soll. Mit sieben AfD-Leuten im Rat wird es nicht einfacher. Die SPD und wir müssen enger zusammenrücken. Es gibt erste Gedanken über eine Koalition oder ähnliche Formen der Zusammenarbeit.“

Rainer Kutz (AfD): „Das Wahlergebnis ist ein Zeichen dafür dass es in Delmenhorst nicht so läuft, wie sich die Bürger das vorstellen. Mal sehen, woran das liegt. Wir werden das halten, was wir im Wahlkampf versprochen haben. Man wird sehen, wer mit wem zusammenarbeitet.“

Kalmis: „Ausdruck der Unzufriedenheit“

Murat Kalmis (FDP): „Wir haben ein bombastisches Ergebnis erzielt. Es ist ein Zeugnis unserer Arbeit bedeutet aber auch noch mehr Verantwortung für uns. Das Krankenhausthema war ein wichtiger Bestandteil. Die Menschen müssen mitgenommen werden. Das Ergebnis der AfD ist ein Ausdruck der Unzufriedenheit der Menschen. Die Wähler haben entschieden, das haben wir zu respektieren. Ich fürchte es wird im Rat noch chaotischer.“

Bettina Pinzon-Assis (Grüne): „Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein. Es sind verschiedene Faktoren zusammengekommen. Ich beneide die drei, die im neuen Rat sitzen um ihre Aufgabe nicht. Es wird schwierig, aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Es ist erschreckend, wie wenig sich die Leute mit Umweltthemen beschäftigen.“

Voigt: „Man muss sie stellen“

Sascha Voigt (UAD): „Wir sind überzeugt davon, dass wir in den vergangenen Jahren gute Politik gemacht haben. Leider haben wir sie wohl zu schlecht verkauft. Wegen des Ergebnisses der AfD müssen sich die etablierten Parteien an die eigene Nase fassen. Sie sind jetzt dabei. Man muss politisch mit ihnen arbeiten. Das heißt nicht, dass wir ihnen die Hand reichen. Man muss sie stellen und zeigen, dass sie nichts drauf haben.“

Edith Belz (Die Linke): „Nach der Vorgeschichte war es für uns nicht einfach, wieder Fuß zu fassen. Mit mehr war nicht zu rechnen. Das Ergebnis der AfD ist ein Desaster für Delmenhorst. Ich weiß nicht, wo die Wähler herkommen.

Eva Sassen (Bürgerforum): „Ich bin froh, wieder im Rat zu sein und werde versuchen, inhaltlich Sachen anzuschieben. Ich werde mich keiner Gruppe anschließen, sondern bleibe lieber unabhängig. Die AfD hat viele Stimmen bekommen, von Leuten, die Protest ausdrücken und den anderen die Leviten lesen wollten.

Andreas Neugebauer (Piraten): „Wir hatten uns mehr versprochen. Wir haben gedacht, dass unsere Themen im Wahlkampf mehr ziehen. Stattdessen standen Pseudothemen wie das Krankenhaus im Fokus. Als Einzelkämpfer für fünf Jahre im Rat zu sitzen ergibt keinen Sinn. Ich werde sehen, wo ich mich am besten einbringen kann. Es gibt mehrere Optionen.“

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