Wohnheim und Spielplatz sind fertig - die Telefonleitung fehlt aber noch. Foto: Schlie Wohnheim und Spielplatz sind fertig - die Telefonleitung fehlt aber noch. Foto: Schlie
Flüchtlingswohnheime

Ärger mit der Telekom führt zu absurden Folgen

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Nicht nur Privatkunden ärgern sich mit Dienstleistern herum. Beim Bau von Flüchtlingsunterkünften gibt es laut Projektleiter Heribert Aleweld immer wieder Ärger mit der Telekom - und das hat teils absurde Folgen.

Gerade erst hat die Stadt Bremen die Fertigstellung des 30. Übergangswohnheims für Flüchtlinge gefeiert – aber ganz fertig ist das Containerdorf in Osterholz-Tenever doch noch nicht. Was fehlt, ist die Telefonleitung. Mal wieder – sagt Projektleiter Heribert Aleweld, der für die Stadt den Bau von Flüchtlingswohnheimen koordiniert.

„Ich habe noch keine Anlage erlebt, bei der das Telefon sofort funktioniert“, sagt er. Dabei habe er für die jüngste Unterkunft an der Neuwieder Straße bereits am 25. Mai Kontakt zur Telekom aufgenommen und um die Verlegung einer Leitung bis Ende Juli gebeten. Doch es passierte: nichts. Auch ein Nachhaken im August sei erfolglos geblieben.

Projektleiter will Telekom Mehrkosten berechnen

Deshalb wandte sich Aleweld Ende September noch einmal an das Unternehmen. „Ich habe angekündigt, die für den nicht pünktlich verlegten Anschluss entstehenden Mehrkosten in Rechnung zu stellen.“

Denn: Wenn die Telefonleitung in einem Übergangswohnheim nicht funktioniert, muss die Stadt zusätzliches Wachpersonal beschäftigen. „Die Brandmeldeanlage ist an die Telefonanlage gekoppelt“, erklärt Aleweld.

Wachmann muss jetzt Brandmeldeanlage überwachen

Wenn aber das Telefon im Alarmierungsfall nicht klingeln kann, müsse eben ein Wachmann vor der Brandmeldeanlage sitzen. Auch die Mitarbeiter des Wohnheims könnten ihren dienstlichen E-Mail-Verkehr in den ersten Wochen in einer neuen Unterkunft oft nicht regeln.

„Dabei geht es eigentlich gar nicht mehr ohne“, sagt Bertold Reetz, Bereichsleiter Wohnungslosenhilfe bei der Inneren Mission, die Träger der neuen Unterkunft an der Neuwieder Straße ist. „Wir müssen jetzt eben improvisieren.“ Auch die 150 Bewohner der Unterkunft müssen zunächst auf W-Lan verzichten.

Telekom: Es lag kein konkreter Auftrag vor

Kurz nach seinem letzten Schreiben bekam Aleweld dann doch noch ein Angebot von der Telekom. Laut Unternehmenssprecher Peter Kespohl sei der Auftrag auch erst zu diesem Zeitpunkt bei der Telekom eingegangen. „Vorher scheiterte es nach unseren Unterlagen daran, dass der Kunde keinen konkreten Auftrag eingereicht hatte.“

Kespohl will der Sache jetzt nachgehen und herausfinden, warum der Auftrag zwischen Mai und September festhing. Immerhin: In dieser Woche soll die Leitung fertig sein.

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