Die Overbeck-Klasse ist nur eine von zahlreichen Schulklassen, die den Kinderkunstraum des Overbeck-Museums nutzen.Foto: Füller Die Overbeck-Klasse ist nur eine von zahlreichen Schulklassen, die den Kinderkunstraum des Overbeck-Museums nutzen. Foto: Füller
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Im Overbeck-Museum gibt’s ein eigenes Klassenzimmer

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Unterricht außerhalb des Schulgebäudes gefällt jedem Schüler. Im Overbeck-Museum haben Schulklassen inzwischen ihren eigenen Raum. Dieser wird gut angenommen, von Schulen und Kindergärten aus ganz Bremen.

„Woran merkt Ihr, dass es Herbst ist?“ fragt Dr. Katja Pourshirazi, Museumsleiterin, die Kinder. Sie haben prompt Antworten parat: An den bunten Blättern, an den Temperaturen und an Kastanien, Eicheln und so manchem mehr, was die Bäume derzeit abwerfen.

Passend zum Thema machen die Kinder es sich schließlich auf Sitzkissen vor einem Herbstbild Fritz Overbecks gemütlich.

Mit Farben und Pinseln hantieren geht hier

Was sonst in Museen nicht möglich ist, geht im Overbeck-Mueseum seit inzwischen vier Monaten: Die Kinder dürfen selber malen und kreativ werden. Das geht in ihrem eigenen Raum. Den hatte Malte Prieser, Geschäftsführer des Kulturbüros Bremen-Nord, der „Overbeck-Klasse“ versprochen und schließlich in die Tat umgesetzt.

Die „Overbeck-Klasse“ sind die Schüler der 4b der Grundschule Alt-Aumund. Doch nicht nur für sie steht der Raum zur Verfügung, jede Schulklasse oder Kindergartengruppe kann ihn nutzen. Er ist eigens für die Kinder „gebaut“ worden: Eine Wand wurde in einen der Ausstellungssäle eingezogen, eine Tür eingesetzt, Mobiliar besorgt und allerlei Malutensilien angeschafft.

Kinder aus ganz Bremen nutzen den Raum

Mit diesem Angebot wollen Pourshirazi und Prieser Kindern und Jugendlichen bewusst „mehr Raum geben“. Seit es den Raum gibt, haben Kinder aus ganz Bremen und Umgebung ihn genutzt. Finanziert wurde er aus Mitteln des Kulturbüros Bremen-Nord sowie mittels einer Förderung der Sparkassen-Stiftung „Gut für Bremen“.

„Die Kinder haben Lust, sich die Bilder anzuschauen, das Museum zu erforschen und auch selbst zu malen.“  Und das geht im Kinderkunstraum tatsächlich: Es darf nicht nur mit Buntstiften, sondern auch mit Pinsel und Wasserfarben gemalt werden.

Feste Kooperationen mit Schulen möglich

Die fertigen Bilder können schließlich zum Trocknen ausgebreitet werden und zieren später die Wände. Zur Einrichtung des Raums gehören neben Gruppentischen auch die Sitzkissen, eigens für die Kinder hergestellt und jeweils mit einem Bild der Maler Fritz und Hermine Overbeck bedruckt.„Blaue Kissen tragen ein Motiv von Fritz, rote von Hermine“, verrät Pourshirazi.

Der Kinderkunstraum ist ein Baustein des mittlerweile umfangreichen museumspädagogischen Angebotes im Overbeck-Museum. Mit der Grundschule Alt-Aumund wurde bereits eine feste Kooperation geschlossen. „Wir können Kindern und Jugendlichen damit mehr anbieten. Und es dürfen gerne noch mehr Gruppen werden“, so Pourshirazi weiter.

Freier Eintritt für alle Kinder und Jugendlichen

Alle Kinder und Jugendlichen haben grundsätzlich freien Eintritt im Overbeck- Museum. Seit mehreren Jahren nimmt es zudem an der „Bremer Schuloffensive“ teil, bei der einzelne Schulklassen zehnmal ins Museum gehen, um unter Anleitung der Künstlerin Bärbel Kock die Kunst, das Overbeck-Museum, aber auch die eigenen künstlerischen Fähigkeiten zu entdecken.

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