Die Brandruine prägt seit Mai 2015 den Wall. Darunter leiden die benachbarten Geschäftsleute und drängen darauf, dass Abriss und Wiederaufbau jetzt schnell gehen.Foto: Schlie Die Brandruine prägt seit Mai 2015 den Wall. Darunter leiden die benachbarten Geschäftsleute und drängen darauf, dass Abriss und Wiederaufbau jetzt schnell gehen.Foto: Schlie
Harms am Wall

Abriss der Wall-Brandruine soll bald beginnen

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Die benachbarten Geschäftsleute verlieren langsam die Geduld: Seit eineinhalb Jahren „ziert“ eine Brandruine den Wall. Doch jetzt haben sich Stadt und Eigentümer über die Abrissmodalitäten geeinigt.

 

„Wir sind jetzt auf der Zielgeraden, uns mit Bremermann zu einigen“, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts. Lange hatten Verwaltung und Immobilieneigentümer Marco Bremermann darum gerungen, was und wie am Wall genau abgerissen werden darf.

Dabei ging es besonders darum, inwieweit die alte Fassade erhalten bleiben soll. Zumindest Teile davon sollen jetzt auch nach dem Wiederaufbau den Wall prägen, so Tittmann.

Ruine seit fast eineinhalb Jahren unverändert

Seit der Brandstiftung im Mai 2015, durch die das Gebäude zerstört wurde, hat sich vor Ort nicht mehr viel getan. Die ausgebrannte Ware liegt noch immer in den ehemaligen Geschäftsräumen, ein Bauzaun sichert die Fassade.

Die Vorbereitung des Abrisses sei nun einmal „extrem aufwändig und kompliziert“, sagt Bremermann „Wir machen so etwas auch zum ersten Mal.“ Neben versicherungsrechtlichen Fragen, müssten zum Beispiel auch Eigentumsverhältnisse geklärt werden.

Kaufleute fordern Eile

„Das Brandgut im Gebäude gehört schließlich nicht uns. Was damit passiert, muss mit dem Insolvenzverwalter von Harms am Wall geklärt werden“, sagt er. Und auch, dass beim Abriss keine benachbarten Gebäude absacken, müsse gewährleistet sein. „Das ist insbesondere im Spiegelbild der abgesackten Hochstraße ein Thema“, sagt Bremermann.

„Alles richtig“, sagt Stefan Storch, Geschäftsführer von D.F. Rabe & Co. am Wall. „Aber es muss ja auch weitergehen.“ Bei den Löscharbeiten im vergangenen Jahr sind auch die Räume seines Porzellan- und Silberwarengeschäfts zerstört worden. Seitdem findet der Verkauf in einem Ausweichquartier einige Meter weiter statt.

Geschäften fehlt eine Zulaufachse

Erst wenn klar ist, wie es mit dem ehemaligen Harms-Gebäude weiter geht, soll auch das in den Rohbau zurückgebaute Rabe-Ladengeschäft saniert werden. „Das wirtschaftliche Wohl und Wehe des Standorts ist beeinträchtigt“, sagt Storch.

Durch die fehlende Harms-Passage fehle den Wall-Kaufleuten auch eine wichtige Zulaufachse für potenzielle Kunden. „Jetzt ist Mut und Entschlossenheit erforderlich“, drängt er auf einen schnellen Baubeginn.

Genehmigung soll bald vorliegen

„So ein Abriss ist kein Klacks“, betont Tittmann. „Man kann nicht einfach mit der Birne kommen.“ Dass so lange Stillstand am Wall herrschte, habe außerdem auch daran gelegen, dass die Staatsanwaltschaft das Gebäude nach der Tat zunächst nicht freigegeben hatte.

Jetzt aber soll die Abrissgenehmigung bald vorliegen. „Wenn sie da ist, geht‘s los“, sagt Bremermann. Die Geschäftsleute lehnen Abbrucharbeiten in der Vorweihnachtszeit allerdings ab. „Das geht gar nicht“, sagt Storch.

Nachfolge-Bau soll hochwertig werden

Was nach einem Abriss am alten Harms-Standort entsteht, ist noch nicht geklärt. Bremermann würde das Gebäude gern „so, wie es war, wieder hinstellen“. Aber auch über die Wiederaufbau-Modalitäten muss sich der Immobilieneigentümer erst noch mit der Stadt einigen.

„Da soll was Hochwertiges hin“, sagt Tittmann, der von einem Architektenwettbewerb spricht, der vorher durchgeführt werden soll. „Es ist in unserem höchsten Interesse, dass an dieser Stelle Bewegung rein kommt.“

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