500 Jahre Reformation: Auch im evangelischen Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck wird die Bewegung, die Martin Luther maßgeblich vorangetrieben hat, gefeiert. Foto: Bosse 500 Jahre Reformation: Auch im evangelischen Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck wird die Bewegung, die Martin Luther maßgeblich vorangetrieben hat, gefeiert. Foto: Bosse
Osterholz-Scharmbeck

Reformation: Kirchenkreis startet ins Jubiläumsjahr

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Die evangelisch-lutherische Kirche startet am heutigen Montag ins Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“. Mit einem vielfältigen Programm wird das auch im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck begangen.

„Es geht ausdrücklich nicht darum, Martin Luther auf einen Sockel zu stellen“, betont Jutta Rühlemann, Superintendentin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck. „Er war kein Held, sondern ein Mensch wie du und ich. Er hat sicherlich ganz großen Anteil an der Reformation, aber das war eine Bewegung, die von ganz, ganz vielen Menschen getragen wurde.“

Wenn man aber schon nicht die Person Martin Luther feiern muss, dann sollen evangelische Christen zumindest mit ihr feiern. Und so hat der Kirchenkreis eine Broschüre erarbeitet. Die trägt den Titel „Mit Luther feiern“ und informiert über das Gros der Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. „Vor ungefähr zwei Jahren haben wir mit den ersten Gedanken dazu begonnen“, beschreibt Ephoralsekretärin Petra Itgen die aufwändige Arbeit.

Kirche reformiert sich unentwegt

Superintendentin Jutta Rühlemann (r.) und ihre Sekretärin Petra Itgen stellten die Veranstaltungsübersicht „500 Jahre Reformation“ vor.   Foto: Bosse

Superintendentin Jutta Rühlemann (r.) und ihre Sekretärin Petra Itgen stellten die Veranstaltungsübersicht „500 Jahre Reformation“ vor. Foto: Bosse

Den Verantwortlichen sei es wichtig, die Reformation nicht nur als historisches Ereignis zu begehen. Es sollen die grundlegenden Auswirkungen der Reformation in alle Bereiche der Gesellschaft bis in die heutige Zeit dargestellt werden.

Es gehe um Bereiche wie Bildung, Erziehung, Politik oder Gemeinwesen. Und die grundlegende Haltung, dass Kirche als die Gemeinschaft von Glaubenden immer in Bewegung sei und sein müsse, also sich immer wieder reformieren müsse.

Landesbischof Ralf Meister kommt nach Worpswede

Unter anderem ist in der Osterholz-Scharmbecker St.-Willehadi-Kirche ab dem heutigen Montag, 31. Oktober, zu den Öffnungszeiten des Gotteshauses eine Ausstellung „Here I stand“ zu sehen. Infografiken zeigen die wichtigsten Stationen der Reformationsgeschichte.

Ein weiterer Höhepunkt des Reformationsjahres ist ein Festgottesdienst am Sonntag, 15. Oktober 2017, um 14 Uhr in der Worpsweder Zionskirche. „Dort freuen wir uns auf Landesbischof Ralf Meister“, sagt Jutta Rühlemann.

Kirchenkreis sammelt Gedanken der Gläubigen

Auch startet der Kirchenkreis eine Kartenaktion. Über die Superintendentur können Fotomotive samt Bibelvers bezogen werden. Auf der Rückseite können Menschen ihre Gedanken über Glaube und Kirche notieren.

Die können sie dann an die Kirchenverwaltung zurückschicken. Im nächsten Herbst soll die Übersicht im Rahmen einer Ausstellung in der Stadthalle präsentiert werden.

Und was würde Martin Luther über die heutige evangelische Kirche sagen? Jutta Rühlemann hält eine solche Einschätzung für schwierig.

Veranstaltungsbroschüre liegt ab sofort öffentlich aus 

„Luther war ein konservativer Mann. Und vor allem war er ein Kind seiner Zeit. Das sind wir alle. Wir wissen auch nicht, was unsere Nachfahren in 500 Jahren über uns denken werden.“

Die druckfrische Broschüre „Mit Luther feiern“ ist übrigens ab sofort in den Gemeindebüros, aber auch in vielen öffentlichen Einrichtungen wie Rathäusern oder dem Osterholzer Kreishaus erhältlich.

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