Die Galopprennbahn in Sebaldsbrück soll Wohngebiet werden. Foto: Schlie
Streit

Hemelinger kämpfen für ihre Galopprennbahn

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Die Galopprennbahn in Sebaldsbrück soll zum Wohngebiet werden. Ein Unding – finden zumindest die Hemelinger und erteilen den Plänen der Stadt eine Kampfansage. Sie kündigen an: „Der Kampf hat gerade erst begonnen“.

Das Bürgerhaus Hemelingen fungiert häufig als Bühne, auf der Hemelinger ihre Stadtteil-Angelegenheiten diskutieren. Selten aber ist das Bürgerhaus mit so vielen Menschen gefüllt, die zudem auch noch fast alle die gleiche Meinung haben, wie bei der Planungskonferenz Wohnungsbau, gestern Abend.

Sinn der Veranstaltung sollte es sein, insbesondere die bauliche Zukunft der Gebiete Galopprennbahn, Coca-Cola und Könecke zu besprechen. Ronald Risch, Stadtplaner beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, stellte die Pläne für die einzelnen Gebiete vor. Zunächst müssten städtebauliche Studien in Auftrag gegeben und Konzepte erstellt werden – letzteres auch unbedingt mit Beirats- und Bürgerbeteiligung. Dieser Vorschlag kam bei den Anwesenden gut an.

Ein Aushängeschild für die Hansestadt

Das war‘s dann aber auch mit der Versöhnlichkeit. Beim Thema „Galopprenbahn wird Wohngebiet“ waren sich die Hemelinger einig: Eine schlechte Idee, die auf keinen Fall umgesetzt werden darf. Beiratsmitglied Gerhard Scherer (CDU) nannte die Pläne eine „verrückte Idee“. „Dagegen müssen wir ankämpfen. Und der Kampf hat gerade erst begonnen“, erklärte er und wurde für seine Aussage energisch beklatscht und bejubelt.

Argumente aus dem Publikum für den Erhalt der Rennbahn: Sie sei ein Aushängeschild für die Hansestadt, ein kostengünstiges Freizeitangebot für Jugendliche und Familien sowie eine der grünen Lungen Bremens.

Bremen braucht neue Wohngebiete

Auch der Bremer Rennverein lehnt das Vorhaben ab. „Unglücklich“ findet Frank Lenk, Vorstandssprecher des Rennvereins, die Vorgehensweise der Behörde. Bereits vor einem Jahr sei angekündigt worden, den Pachtvertrag für die Rennbahn kündigen zu wollen. Das sei aber bis heute nicht geschehen, was den Verein geschädigt habe.

Bremen sei aber eine wachsende Stadt, brauche unbedingt neue Wohngebiete, beispielsweise für die Mitarbeiter des in der Nachbarschaft gelegenen Mercedes-Benz Werks, so die Bürgerschaftsabgeordneten Jürgen Pohlmann (SPD) und Robert Bücking (Grüne).

Gegenargument der Hemelinger: Potenzielle Wohngebiete gebe es in Bremen reichlich, dafür müsse die Galopprennbahn nicht herhalten. Die Pläne der Stadt sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sehr konkret – der Widerstand der Hemelinger dafür sehr wohl.

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