Frauen aus Tenever beteiligen sich am Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“. Foto: pv Frauen aus Tenever beteiligen sich am Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“. Foto: pv
Gedenktag

Fast jede Frau wurde schonmal Opfer von Gewalt

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Der internationale Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ wird am 25. November weltweit begangen. Auch Bremer Frauen aus Tenever möchten an diesem Tag auf die „erschreckende Häufigkeit von Gewalttaten“ aufmerksam machen.

Sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen und häusliche Gewalt sind immer noch an der Tagesordnung. Laut dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung erleide jede dritte Frau in Deutschland und im EU-Durchschnitt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt.

Zwei Drittel der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen hätten schwere oder sehr schwere körperliche und sexuelle Gewalt in Beziehungen erlitten, meist zum wiederholten Male. Überwiegend würden Frauen in Lebensgemeinschaften Opfer von vor allem nahestehenden männlichen Personen. Aber Gewalt gegen Frauen passiere in allen Kontexten und sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich durch alle Schichten und sozialen Milieus ziehe, so Janine Precht, pädagogische Mitarbeitern bei der Frauengesundheit in Tenever (FGT).

„frei leben – ohne Gewalt“

„Deshalb ist der Aktionstag so wichtig. Um Menschen wach zu rütteln und sie auf die Missstände und die wirklich erschreckende Häufigkeit von Gewalttaten an Frauen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft aufmerksam zu machen“, sagt Precht. Die gemeinnützige Einrichtung kümmere sich um die Belange von Frauen mit sozial schwierigeren Hintergründen aus dem Ortsteil Tenever.

Die FTG organisiert gemeinsam mit dem Mütterzentrum Osterholz-Tenever, dem Arbeitslosenzetrum und dem Haus der Familie am Aktionstag verschiedene Veranstaltungen. Ab 10 Uhr wird im Mütterzentrum über „Gewalt an Frauen“ und insbesondere auch über das Thema fehlende Schutzräume für informiert und debattiert. Nach einem gemeinsamen Frühstück findet gegen 12 Uhr vor dem Mütterzentrum das symbolische Fahnehissen „frei leben – ohne Gewalt“ statt. Diese Aktion wurde von der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ ins Leben gerufen.

Auch Männer sollen ein Zeichen setzen

„Alle friedfertigen Männer sind aufgefordert, ihre Solidarität mit den Frauen zu signalisieren, indem sie dem traditionellem Fahnehissen beiwohnen und so weiter zur Enttabuisierung des Themas beitragen“, betont Precht.

Betroffene Frauen würden sich oftmals schämen, sich selber Schuld an den Taten geben. Viel schlimmer aber noch sei der Gedanke, dass Belästigungen, Beleidigungen oder sogar gewalttätige Übergriffe als „normal“ hingenommen und ertragen werden müssten, so Precht.

„Wenn man sich mit anderen Frauen, egal welches sozialen Hintergrunds, über sexuelle Belästigungen, tätliche Übergriffe oder Bedrohungen durch Männer austauscht, stellt man erstaunt fest, dass fast jede Frau in irgendeiner Weise schon einmal betroffen war.“

Der internationale Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ wird in Tenever am Freitag, 25. November, ab 10 Uhr am Mütterzentrum Osterholz-Tenever (Neuwieder Straße 17) begangen.

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