Amerika-Ausstellung Der Urenkel des Lakota-Häuptlings Sitting Bull, Ernie LaPointe und Museumsdirektorin Prof. Dr. Wiebke Ahrndt in der Amerika-Ausstellung. Foto:Bollmann
Neue Ausstellung

Amerika kommt nach Bremen ins Übersee-Museum

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Im Übersee-Museum Bremen wurde jetzt die neue Amerika-Ausstellung eröffnet. Am Sonntag beginnt zugleich das Begleitprogramm mit einem Indianertag bei dem der Urenkel des Häuptlings Sitting Bull, Ernie LaPoint, dabei ist.

Insgesamt drei Jahre lang wurde an der neuen Ausstellung (Kostenpunkt 2,5 Millionen Euro) über den Doppelkontinent Amerika gearbeitet, die jetzt den Reigen der neugestalteten Kontinent-Austellungen schließt.

Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung geht es dabei um die beiden Amerikas im 21. Jahrhundert, die sich ohne das Thema Einwanderung und deren Auswirkungen nicht verstehen liesse, so Museumsdirektorin Prof. Dr. Wiebke Ahrndt.

Die Einwanderung im Fokus der Amerika-Ausstellung

Dabei hat sich die frühe Einwanderung in Nord- und Südamerika sehr unterschiedlich ausgeprägt. Im dünn besiedelten Nordamerika gab es lediglich sechs Millionen Einwohner, die den europäischen Siedlern genüber standen.

In Südamerika dagegen gab es fast 70 Millionen Einwohner, die in hierachischen Gesellschaften lebten. Den Spaniern gelang es dabei sich an die gesellschaftliche Spitze zu setzen und die Ureinwohner für sich nach Schätzen suchen zu lassen.

Dabei wurden die Einwanderer in beiden Amerikas zur todbringenden Gefahr. Insgesamt dezimierten vor allem Krankheiten die einheimischen Völker in den ersten hundert Jahren um fast 90 Prozent. Vor allem in Südamerika wurden dadurch neue Arbeitskräfte benötigt. „Die Europäer haben tatsächlich den Kontinent einmal umgekrempelt“, erklärt Ahrndt.

Die Ausgangspunkt der Ausstellung sind zwar die Formen und Folgen der Einwanderung, es wird aber auch thematisiert, welche Folgen das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Kulturen hatte und wie sich die Religionen entwickelten.

Porträts zeigen die vielen Gesichter Amerikas

Eine bolivianische Karnevalsmaske

Eine bolivianische Karnevalsmaske

Sehr persönliche Porträts spiegeln zudem die Gesichter Amerikas und seiner Geschichte wieder. Natürlich wird aber auch die wirtschaftliche sowie militärische Entwicklung des Kontinents und deren globale Auswirkungen unter die Lupe genommen.

Das Übersee-Museum eröffnet am Sonntag, 6. November, ab 12 Uhr, das Begleitprogramm zur Amerika-Ausstellung mit einem Indianertag. Als Ehrengast ist dabei auch der Urenkel des Lakota-Häuptlings Sitting Bull, Ernie LaPopint, dabei. In Ausstellungsrundgängen wird er (12.30, 15, 16.30 Uhr, in Englisch) über seine Familiengeschichte und das Leben, Zeremonien und Gebräuche der Lakota-Indianer berichten.

Am Mittwochabend, 9. November, geht es dann um die US-amerikanischen Wahlen: Ab 19 Uhr diskutieren Kenner der USA dann über die aktuellen Ergebnisse.

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