Dem Babier Sweeney Todd (Tomasz Wija) fallen in der rund dreistündigen Musicalproduktion zahlreiche Kunden zum Opfer. Foto: Stephan Walzl Dem Babier Sweeney Todd (Tomasz Wija) fallen in der rund dreistündigen Musicalproduktion zahlreiche Kunden zum Opfer. Foto: Stephan Walzl
Staatstheater

Eine wohlklingende Mordserie im Staatstheater

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Trotz einiger Längen machen schwärzester Humor, die wunderbaren Gesangsdarbietungen der Künstler und ein Bühnenbild der Extraklasse das Horrormusical „Sweeney Todd“ im Staatstheater Oldenburg zu einem gelungenen Event.

Mit „Sweeney Todd – The Demon Barber of Fleet Street” ist Stephen Sondheim ein Horrormusical erster Güte gelungen. Er selbst nennt das Werk, das von Schauerliteratur und Horrorfilm inspiriert ist, eine „black operetta“. Schwärzester Humor ist es auch, der dieses Musical prägt, das durch die äußerst gesangliche Anlage der einzelnen Rollen durchaus in die Nähe der großen Oper rückt.  In Oldenburg führte Michael Moxham Regie, die eindrucksvolle Ausstattung schuf Jason Southgate. Gesungen wurde in deutscher Sprache. Premiere feierte die Aufführung am Sonnabend vor ausverkauftem Haus.

Horrormusical mit viel schwarzem Humor

Die Geschichte, die bereits 2008 mit Johnny Depp in der Hauptrolle des aus Rache mordenden Barbiers in die deutschen Kinos kam, funktioniert auch als Musical gut. Das Bühnenbild, das aus einzelnen, flexibel einsetzbaren Elementen besteht, suggeriert einen trefflichen Eindruck vom viktorianischen London und bietet die perfekte Kulisse für die gradiosen Künster.

Vor allem Tomasz Wija verkörpert Sweeney Todd mit beeindruckender Intensität. Sein Bassbariton harmoniert perfekt mit Melanie Lang als Mrs. Lovett. Sehens- und vor allem höhrenswert sind auch Stephen Foster als Richter Turpin und Philipp Kapeller als Tobi. Doch die Solisten wären nichs ohne den Chor. Dieser trägt massiv zur fesselnden Atmosphäre des Stückes bei und führt – wie eine Art Moderatorenteam – durch die Geschichte.

Publikum feierte Tomasz Wija und Melanie Lang

Zum Inhalt: Ein grausames Schicksal lastet auf Benjamin Barker. Er, der einst als glücklicher Familienvater ein prosperierendes Barbiergeschäft in der Fleet Street betrieb, fiel den üblen Machenschaften des Richters Turpin zum Opfer, denn dieser hatte es auf Barkers Frau abgesehen und nutzte die erstbeste Gelegenheit, Barker in eine australische Strafkolonie zu verbannen. Nach 15 Jahren kehrt Barker zurück und startet unter dem Namen Sweeney Todd einen teuflischen Rachefeldzug, bei dem Mrs. Lovett und ihre köstlichen Fleisch-Pasteten keine ganz unbedeutende Rolle spielen. Im Laufe des Stücks fallen einige Protagonisten dem Rasiermesser von Todd zum Opfer.

Das Musical wird wieder am 19. und 22. November sowie am 14., 19. und 31. Dezember aufgeführt. Nähere Infos, auch zu weiteren Terminen findet man auf der Homepage des Staatstheaters.

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