Eine umjubelte Premiere feierte am Sonntag "Das doppelte Lottchen" im Goethetheater. Foto: Landsberg Eine umjubelte Premiere feierte am Sonntag "Das doppelte Lottchen" im Goethetheater. Foto: Landsberg
Rezension

Weihnachtsmärchen: Pointiert und ohne Zuckerguss

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Die Opulenz fehlt, dafür gibt es viel Herzblut. Das ist dem Thema vielleicht auch angemessener – immerhin dreht sich das neue Familienstück "Das doppelte Lottchen" im Bremer Theater um Scheidungskinder.

Mit wenig Tamtam, dafür aber liebevoll-durchdacht präsentiert sich das diesjährige Weihnachtsmärchen im Goethetheater: „Das doppelte Lottchen“ feierte am Sonntag umjubelte Premiere. Ganz nah dran an Erich Kästners Vorlage – aber gerade noch weit genug von dessen zuckerguß-artigem Ende entfernt, um nicht ganz ins Märchenhafte abzudriften – inszenierte Theo Fransz das Kinderbuch von 1949. Während es damals noch ein Happy End geben musste, bleibt heute und hier allein die Hoffnung auf ein Wunder – aber das ist ja auch schon etwas.

Mit Spielfreude und Witz setzt das Ensemble, bestehend aus Akteuren vom Jugendtheater moks und Schauspielensemble die Verwechslungsgeschichte um, allen voran die „Zwillinge“ Karin Enzler und Anna-Lena Doll. Und auch das passt irgendwie dazu: Alle weiteren Schauspieler müssen mindestens in zwei Rollen schlüpfen – von lustig bis gruselig, von kurios bis brav.

Pointiert eingesetzte Strichmännchen

Das Bühnenbild kommt im ersten Moment – für ein Familienstück – ungewöhnlich schlicht daher, überrascht im Laufe des Geschehens unter anderem aber mit pointiert eingesetzten Strichmännchen und unterschiedlichen Ebenen. Fazit: Berührend, lustig, empfehlenswert.
Infos zu weiteren Aufführungsterminen gibt es im Netz unter theater-bremen.de

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