Wissenschaftler sollen bis 2018 analysieren, was die Bremer Schulreform gebracht hat. Foto: Niemann Wissenschaftler sollen bis 2018 analysieren, was die Bremer Schulreform gebracht hat. Foto: Niemann
Bildung

Experten nehmen die Schulreform unter die Lupe

Von
Was hat die Schulreform im Jahr 2008 gebracht? Das sollen hochrangige Wissenschaftler beantworten, die jetzt ihre Arbeit aufgenommen haben. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur großen Auswertung der Schulreform.

Warum ausgerechnet jetzt?

2008 haben die Bremer Parteien den sogenannten Schulfrieden geschlossen. Zehn Jahre lang soll es keine große Schulreform geben – auch nicht bei einem Regierungswechsel. 2018 endet der Schulkonsen. Dann wollen Behörde und Politiker wissen, was die Umstrukturierungen vor zehn Jahren gebracht haben. Deshalb beginnen die Wissenschaftler jetzt mit ihrer Arbeit – und wollen 2018 fertig sein.

Was hat sich damals eigentlich verändert?

Bremen ist auf das Zwei-Säulen-Modell umgestiegen. Oberschulen wurden eingeführt: Sie nehmen Schüler aller Leistungsstärken auf und unterrichten sie gemeinsam. Die meisten Förderzentren wurden geschlossen. Auch Kinder mit Inklusionsbedarf besuchen die Oberschulen. Als zweite Säule sind Gymnasien erhalten geblieben.

Was soll jetzt untersucht werden?

Die Expertengruppe will zum Beispiel herausfinden, ob Oberschulen akzeptiert sind und ob es unter den Schülern tatsächlich ein gemischtes Leistungsniveau gibt. Außerdem geht es darum, wie erfolgreich die Schüler waren und darum, ob die soziale Herkunft eine kleinere Rolle für den Schulabschluss spielt als früher.

Reden die Wissenschaftler dafür mit Lehrern, Eltern und Schülern?

Nein. „Schüler- und Elternbefragungen wären wünschenswert, sind aber innerhalb der kurzen Zeit nicht möglich“, sagt Prof. Kai Maaz vom Deutschen Institut für Internationale pädagogische Forschung, der die Expertengruppe leitet. Stattdessen wollen sich die Wissenschaftler auf Daten konzentrieren, die ohnehin schon vorliegen, zum Beispiel Statistiken darüber, welche Schulen Familien anwählen und an welchen Schulen welche Abschlüsse gemacht werden. Einzige Ausnahme: Mit Lehrkräften, die vor Ort mit Inklusion zu tun haben, wollen die Experten reden.

Beim IQB-Bildungstrend hat Bremen gerade wieder den letzten Platz belegt. Spielt das eine Rolle für die Auswertung?

„Hier geht es nicht um den Vergleich von Ländern“, betont Maaz. Zwar würden die IQB-Daten genutzt, aber die Forscher wollen nicht die Unterrichtsqualität bewerten, sondern untersuchen, wie sich das Bildungssystem in verändert hat.

Was kostet die Evaluation?

160.000 Euro sind für den Auswertungsprozess vorgesehen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner