Helga Bruns (r.) und die Frauen der Nähgruppe im Eva-Seligmann-Haus fertigen regelmäßig Herzkissen an, um sie Patientinnen im Klinikum Bremen-Nord zu spenden. Foto: Füller Helga Bruns (r.) und die Frauen der Nähgruppe im Eva-Seligmann-Haus fertigen regelmäßig Herzkissen an, um sie Patientinnen im Klinikum Bremen-Nord zu spenden. Foto: Füller
Herzenssache

Herzkissen lindern Schmerzen von Krebspatientinnen

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Eine schwere Krankheit kann jeden treffen. Das dachten sich auch die Frauen der Nähgruppe in Farge und fertigten "Herzkissen" für Krebspatientinnen in Bremen-Nord an. Die Kissen können Schmerzen lindern.

Knallige Farben und Muster zieren die Kissen in Form eines Herzens. Das haben die Frauen der Nähgruppe mit Absicht so gewählt: „Wir wollten mit den Kissen auch aufheitern. Deshalb sind sie sehr bunt“, erklärt Eva Bruns, Leiterin der Nähgruppe in der Begegnungsstätte Eva-Seligmann-Haus in Farge.

Die Form der Kissen ist entscheidend

Aufheitern sollen die Kissen deshalb, weil sie für Frauen gedacht sind, denen es nicht so gut geht. Die „Herzkissen“ haben nämlich einen ganz praktischen Zweck: Sie sollen die Schmerzen von Brustkrebspatientinnen nach einer Operation lindern. Ihre Form macht das möglich.

Die beiden „Ohren“ der Herzen sind länger als üblich. Patientinnen können sich das Kissen unter die Achsel klemmen und so die Narben von Druck entlasten. Außerdem schützen sie die Wundregion und verhindern eine mögliche Blockade des Lymphflusses.

Auch in Habenhausen wird genäht

„Zum Glück sind wir alle gesund. Aber Brustkrebs kann jede von uns bekommen“, so die gelernte Damenschneiderin Bruns weiter. Marion Nordenholz, Mitglied der Nähgruppe, hatte die Frauen auf die Kissen aufmerksam gemacht. Jedes Jahr fertigen die Frauen kleine Dinge, die sie für einem guten Zweck spenden. 2015 haben sie zum ersten Mal „Herzkissen“ genäht.

Die Kissen stammen ursprünglich aus den USA und sind über Dänemark auch in Deutschland bekannt geworden. In Bremen gibt es beispielsweise die Gruppe „Herzen gegen Schmerzen“, die sich regelmäßig in Habenhausen zum Nähen und Stopfen trifft. Die Termine veröffentlichen die Initiatorinnen Julia Bartels, Sarah Werner und Jenny Bardenhagen auf ihrem Blog und bei Facebook.

Nachfrage nach „Herzkissen“ ist hoch

„Wer sich uns anschließen möchte, ist herzlich willkommen. Wir sind acht bis zehn Frauen. Die genaue Adresse geben wir auf Anfrage weiter“, so Bartels. Die Gruppe „Herzen gegen Schmerzen“ beliefert hauptsächlich das St. Jospeh-Stift und das Klinikum Links der Weser mit Kissen. „Die Nachfrage ist sehr hoch“, so Bartels weiter.

Für alle, die zwar selber „Herzkissen“ nähen wollen, jedoch lieber zu Hause oder mit einer anderen Gruppe, geben die drei Frauen auf Anfrage auch die Anleitung weiter.

Genau an die Anleitung halten

Auch die Farger Frauen haben die Anleitung aus dem Internet. „Es ist wichtig, sich genau an den Schnitt und die Menge der Füllwatte zu halten, sonst können die Kissen ihren Zweck nicht erfüllen“, erklärt Bruns.

Nachdem im vergangenen Jahr alle Kissen von den Patientinnen im Klinikum Bremen-Nord gerne angenommen worden waren, haben Bruns und ihre Damen in diesem weitere genäht und übergeben. Den Stoff haben die Frauen gespendet. „Wenn noch mehr Bedarf da ist, nähen wir eben noch mehr“, so Bruns weiter.

Auch Schülerinnen nähten Kissen

Doch nicht nur die Frauengruppe in Farge hat mit „Herzkissen“ Patientinnen beschenkt. Auch Schülerinnen der Oberschule in den Sandwehen hatten im Rahmen einer Projektwoche 90 Kissen hergestellt.

Rund die Hälfte gaben sie gegen eine Spende ab, die andere ging an das Brustzentrum des Klinikums Bremen-Mitte. Die Geldspenden in Höhe von 340 Euro wiederum wurden der Kinderkrebsstation in Bremen-Mitte gespendet.

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