Streitpunkt: die Zukunft der Galopprennbahn. Foto: WR Streitpunkt: die Zukunft der Galopprennbahn. Foto: WR
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Galopprennbahn: „Und täglich grüßt das Murmeltier“

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Die geplante Bebauung der Galopprennbahn ist ein Thema, das die Menschen im Bremer Osten umtreibt. Auch die Informationsveranstaltung der Bau- und Wirtschaftsressorts konnte die Gemüter nicht besänftigen – im Gegenteil.

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ – nein, nicht der Film ist gemeint, in dem Bill Murray denselben Tag immer wieder durchlebt – sondern die immer wieder neu stattfindenden Veranstaltungen zur Sebaldsbrücker Galopprennbahn.

Die Stadt möchte dort Wohnungen bauen. Viele Anwohner des Bremer Ostens wollen das nicht. Argumente dafür werden erläutert, noch mehr Argumente halten dagegen – so der Ablauf einer Planungskonferenz am 25. Oktober. Einige Tage später, 3. November, Hemelinger Beiratssitzung, Plan, Argumente, Ende.

Entwicklung der Galopprennbahn

7. November: Runde III im verbalen Boxkampf zwischen Stadt und Stadtbewohnern. Bau- und Wirtschaftsressort haben die Beiräte aus Hemelingen und der Vahr eingeladen, um wiederholt über die geplante Entwicklung der Galopprennbahn zu informieren. Ronald Risch, Stadtplaner im Bauressort, stellte erneut die Pläne der Stadt vor, erläutete, dass es in Bremen einen großen Bedarf an neuen Wohnungen gebe und betonte, dass bei der bei der Umsetzung des Bauvorhabens eine Bürgerbeteiligung sehr gewünscht sei. „Uns steht ein langer Prozess bevor. Wir hoffen, dass wir am Ende Ergebnisse haben, mit denen alle leben können“, beendete er seine Ausführungen.

Dann wurden im Publikum Fragen gesammelt, obwohl es sich dabei eher um Beschwerden und Alternativvorschläge handelte. „Wenn Sie dem Rennverein kündigen, schaffen sie doch schon Fakten. Was wollen Sie dann noch von uns hören? Man kann dort joggen und auf der Golfrange Sport für den normalen Geldbeutel treiben. Unsere grüne Lunge möchten wir, glaube ich, gerne alle behalten“, so ein Kommentar aus dem Publikum, was mit ohrenbetäubendem Klatschen kommentiert wurde.

„Ich bin entsetzt über diesen politischen Prozess“

„Es gibt andere Gebiete, auch in der Vahr, die zuerst für eine Bebauung genutzt werden können, bevor man so ein großes Gebiet wie die Galopprennbahn nimmt und kaputt macht. Es gibt sinnvolle Alternativen“, sagte Ulrich Maas (SPD), Mitglied im Beirat Vahr.

„Ich bin entsetzt über diesen politischen Prozess. Es wird einfach so über die Köpfe der Anwohner hinweg entschieden. Das passt nicht in die gute demokratische Tradition hier in Bremen“, lautete ein weiterer Publikumskommentar.

„Ich bedaure auch, dass wir da herangehen müssen, aber es gibt keine Alternative dazu“, so Risch auf die zahlreichen Einwände.

Runde IV in der Vahr

Nach zweieinhalb Stunden endete die Veranstaltung. Das Ergebnis: Die Stadt will immer noch bauen und die Anwohner sind immer noch dagegen. Die einzige zu beobachtende Entwicklung der unfreiwilligen Veranstaltungsreihe „Galopprennbahn“: Mit jeder Versammlung wächst die Anzahl der Anwesenden, der Applaus auf die Kommentare der Stadtplanungs-Gegner nimmt zu und die Bewohner der Vahr sind jetzt im offenen Kampf gegen die Rennbahnbebebauung offenbar mit im Boot.

Am Dienstag, 15. November, 19.30 Uhr, tagt der Beirat Vahr im Bürgerzentrum Neue Vahr. Auf der Tagesordung: die Bebauung der Galopprennbahn – Runde IV.

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