Der Wall zwischen Bischofsnadel und Polizeihaus: Hier sollte die Tiefgarage entstehen. Foto: Schlie Der Wall zwischen Bischofsnadel und Polizeihaus: Hier wurde der Bau unter anderem geprüft. Foto: Schlie
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Zu teuer für Bremen: Aus für die Riesen-Tiefgarage

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Viel zu teuer ist das Projekt, das die City attraktiver machen sollte: Eine Tiefgarage unter dem Wall, mit Zugang zur Innenstadt. Jeder Stellplatz würde weit mehr als 30.000 Euro kosten - und es müssten Bäume fallen.

Aus dem Projekt, am Wall eine große Tiefgarage zu bauen, wird nichts. Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zeigen, dass das Vorhaben viel zu teuer sei: „Eine maximal zweigeschossige Tiefgarage unter dem Straßenzug „Am Wall“ wäre technisch machbar“, heißt es von der Handelskammer Bremen und dem Bauindustrieverband, der die Idee ins Spiel gebracht hatte. „Allerdings ist die Zahl der dort zu realisierenden Stellplätze, je nach Ausbauvariante zwischen 374 und 740, enttäuschend niedrig.“

Mehr als 700 Plätze ließen sich auch nur durch einen „massiven Eingriff“ in die zweite Baumreihe der Wallanlagen realisieren, und schließlich gelte die Anlage als Gartenkulturdenkmal. Zudem müssten eine „erheblichen Anzahl geschützter Bäume“ gefällt und viele Leitungen verlegt werden.

Parkverkehre aus der Innenstadt verlagern

Da zieht das Kostenargument: „Die Gesamtkosten würden sich auf Grund der besonderen Anforderungen weit jenseits der ursprünglich als reine Baukosten geschätzten rund 30.000 Euro pro Stellplatz bewegen“, so eine Aussage des Gutachtens.

Die Tiefgarage sollte eigentlich helfen, Verkehr aus der Innenstadt zu verlagern und Teile der Bremer City zu einer größeren Fußgängerzone umzubauen. Dadurch sollte die Innenstadt attraktiver werden. „Das Gutachten hat nun gezeigt, dass sich eine Tiefgarage an dieser Stelle nicht so errichten ließe, dass ausreichend Parkkapazitäten entstünden und das Vorhaben finanziell vertretbar umzusetzen wäre“, lautet das Fazit.

Mit „hoher Priorität weiter verfolgen“

Zumindest war das Gutachten von einer ganzen Reihe von Unterstützern getragen worden, wie Handelskammer und Bauindustrieverband betonen. Die Liste umfasst den Senat mit dem Bau- und dem Wirtschaftsressort, City Initiative, Sparkasse und Brepark, um nur einige zu nennen.

Mag auch diese Idee gestorben sein – immerhin seien sich am Ende „alle Beteiligten einig“, dass die Innenstadt vom Verkehr entlastet werden müsse. Wie das geschehen soll, ist wieder offen. Aber man müsse das Thema „mit hoher Priorität weiter verfolgen“, heißt es in der Erklärung.

CDU: Kein Anlass für Untätigkeit

„Es ist gut, dass der Vorschlag eingehend geprüft wurde“, meint CDU-Wirtschaftsexperte Jörg Kastendiek. „Es darf aber vor allem kein Anlass sein in politischer Untätigkeit zu verharren – im Gegenteil: Der rot-grüne Senat ist gefordert, schnell umsetzbare Lösungen zu eruieren, um die zentrale Innenstadt durch neue Parkplätze am Rand der Kerninnenstadt zu entlasten.“

Als Alternative verweist Kastendieck auf einen Plan seiner Partei aus dem Jahr 2012: In den oberen Etagen des Lloydhofs sollten durch Umbau neue Parkplätze geschaffen werden. Dann könnten das Parkhaus Mitte geschlossen und der „exponierte Standort“ neu entwickelt werden.

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