Die Friedrich-Ebert-Allee zwischen Uferweg und Grüner Straße, um 1970. Foto: Stadtarchiv Delmenhorst Die Friedrich-Ebert-Allee zwischen Uferweg und Grüner Straße, um 1970. Foto: Stadtarchiv Delmenhorst
Zeitreise

Die wichtigste Verkehrsader für Delmenhorst

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Der ehemalige Delmenhorster Stadtarchivar Werner Garbas beleuchtet die Friedrich-Ebert-Allee im Kreuzungsbereich mit der Langen Straße. Dort fand sich am 13. Dezember 1974 eine Menschenmenge zusammen. Doch warum?

Es ist ein klarer Tag mit strahlend blauem Himmel, kurz nach 13 Uhr. In einer Menschenansammlung erkennt man Oberbürgermeister Harald Groth und Oberstadtdirektor Jürgen Mehrtens. Auch zahlreiche Ratsmitglieder, der Landtagsabgeordnete Jürgen Thölke, Baudirektor Konrad Grottker und Kommissar Heinz Lohmann von der Schutzpolizei sind vor Ort. Außerdem stehen einige „Sehleute“ auf dem Bürgersteig, die den Akt der Verkehrsübergabe des letzten Teilstücks der Nord-Süd-Achse zwischen Grüner und Langer Straße interessiert verfolgen.

Es mussten 227 neue Bäume gepflanzt werden

Tiefbauamtsleiter Grottker erläutert die mehr als zehnjährige Baumaßnahme der Achse, zu der auch der Hasporter Damm mit seinem Anschluss an die Europastraße im Süden und die Stedinger Straße bis zur alten Stadtgrenze am Sassengraben gehören. Der gesamte Neubau verursachte nach Grottkers Ausführungen auf einer Gesamtlänge von rund 5.700 Metern Kosten in Höhe von 15,5 Millionen Mark, an denen sich der Bund mit knapp der Hälfte beteiligte.

Das Megaphon wird dann an Oberstadtdirektor Mehrtens weitergereicht, der die Anwesenden begrüßt, bevor Oberbürgermeister Groth mit einem Knopfdruck die neue Ampelanlage an der Kreuzung Lange Straße in Betrieb gehen lässt. Gleichzeitig werden am anderen Ende des Teilstücks auf Höhe der Grünen Straße die Sperrböcke entfernt, sodass die wohl wichtigste Verkehrsader der Stadt nun durchgängig frei befahrbar ist.

Mehr als 216.000 Kubikmeter Erdreich wurden bewegt

Damals wurden mehr als 216.000 Kubikmeter Erdreich bewegt, 62.000 m² Schwarzdecken aufgetragen, über 6.200 m² Parkstreifen angelegt, sowie 15.000 m² Radwege, 20.790 m² Gehwege und 4.200 m² Grünflächen. Fünf neue Brückenbauwerke mussten errichtet werden und es kam zur Neupflanzung von 227 Bäumen, die teilweise Ersatz für die im Zuge der neuen Trasse gefällten über 350 Bäume boten. 249 Straßenlaternen wurden zur Beleuchtung der Achse gesetzt und neun Vollsignalanlagen und zwei Fußgängerampeln zur Verkehrssicherung installiert. Die Bezeichnung „Friedrich-Ebert-Allee“ ab dem Uferweg erhielt der neue Verkehrsweg am 26. August 1969.

Das Foto zeigt das im Bau befindliche Teilstück der Nord-Süd-Achse nördlich der Langen Straße. Die Häuser Nr. 73 und 74 waren schon im Februar 1967 abgebrochen worden, das Haus Nr. 75 folgte im Februar 1968. Noch steht das Gebäudeensemble des ehemaligen Großherzoglichen Amtes, das zuletzt das Staatliche Gesundheitsamt und Katasteramt beherbergte. Es machte ab Mai 1974 der neuen Verkehrsachse Platz. Foto: Stadtarchiv Delmenhorst

Das Foto zeigt das im Bau befindliche Teilstück der Nord-Süd-Achse nördlich der Langen Straße. Die Häuser Nr. 73 und 74 waren schon im Februar 1967 abgebrochen worden, das Haus Nr. 75 folgte im Februar 1968. Noch steht das Gebäudeensemble des ehemaligen Großherzoglichen Amtes, das zuletzt das
Staatliche Gesundheitsamt und Katasteramt beherbergte. Es machte ab Mai 1974 der neuen Verkehrsachse Platz. Foto: Stadtarchiv Delmenhorst

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