Claas Reckmann (Mitte) überbrachte im Namen der Freizeitkicker-Truppe „Wümme Tigers“ des SV Lilienthal/ Falkenberg 250 Euro zugunsten der Sterntaleraktion. Monika und Klaus Ulbrich freuen sich über die große Resonanz auf ihre private Initiative. Foto: Böhme Claas Reckmann (Mitte) überbrachte im Namen der Freizeitkicker-Truppe „Wümme Tigers“ des SV Lilienthal/ Falkenberg 250 Euro zugunsten der Sterntaleraktion. Monika und Klaus Ulbrich freuen sich über die große Resonanz auf ihre private Initiative. Foto: Böhme
Wünsche erfüllt

4. Sterntaleraktion: Nur Kriegsspielzeug war tabu

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Dank der Sterntaleraktion, einer Privatinitiative von Monika und Klaus Ulbrich, gingen in Lilienthal zum vierten Mal die Weihnachtswünsche von bedürftigen Kindern und Senioren in Erfüllung.

165 liebevoll verpackte Weihnachtsgeschenke lagen zur Abholung im Conrad-Naber-Haus bereit. Zusammengekommen waren sie im Rahmen der vierten Lilienthaler „Sterntaleraktion“. Die Privatinitiative des Ehepaars Monika und Klaus Ulbrich stieß in der Bevölkerung auf breite Unterstützung. Und sorgte schon am Donnerstag für leuch­ten­de Kinderaugen.

Die Eheleute Ulbrich sind das Herz und der Motor der Sterntaleraktion. Ende November waren rund 200 Lilienthaler Familien mit Kindern bis 14 Jahren angeschrieben worden, die Sozialhilfe oder Hartz-IV beziehen (wir berichteten). In der Post fanden sie „Sterntaler“, auf denen die Knirpse ihre Weihnachtswünsche in einem Wert von bis zu 30 Euro malen, schreiben oder kleben konnten.

Beschenkte bleiben anonym

Neben dem Alter und Geschlecht steht auf den Sternen nur eine Nummer, um die Anonymität zu wahren. Auch den Ulbrichs bleiben die Identitäten verborgen. „Wir kennen weder Namen noch Adressen“, sagte Klaus Ulbrich.

Die Resonanz der Angeschriebenen war groß, mehr als 80 Prozent kamen ausgefüllt zurück. Die Sterne hingen an Weihnachtsbäumen im Rathaus, bei der Volksbank, der Kreissparkasse und im Aktiv-Markt. Und wurden eifrig von – ebenfalls anonym bleibenden – Bürgern gepflückt und die Wünsche erfüllt. Nur eine Art von Geschenken war tabu: Kriegsspielzeug. Unterstützt wurde die Aktion auch von örtlichen Geschäften. Sie gewährten den Sternepflückern einen Rabatt auf den Geschenkeinkauf. Die Wunschpalette war breit gefächert. Sie reichte vom Füller über Legosteine und eine singende Schildkröte bis hin zum Frisierkopf, Autos oder einer Supermarktkasse. Aber nicht nur Spielzeug stand auf den Sterntalern. „Es macht uns nachdenklich, wenn sich Sieben- bis Neunjährige Kleidung wünschen. Das ist traurig.“

Auch für Rentner eine Freude

„Seit zwei Jahren haben wir die Aktion um Rentner erweitert“, so Klaus Ulbrich.  Rund 70 Senioren ab 67 Jahren, die Hilfe vom Sozialamt bekommen, wurden über die Gemeinde angeschrieben. Die Rente liege in diesen Fällen unter 800 Euro, so Ulbrich. Die Senioren bekamen einen „Wunschzettel“ auf dem sie sich wahlweise für einen 30-Euro-Gutschein für eine Drogerie, ein Restaurant oder einen Frisör entscheiden konnten. „35 Wunschzettel kamen ausgefüllt zurück“, sagte Monika Ulbrich. Die Wünsche der Senioren wurden ebenfalls auf Sterne geschrieben, an den Weihnachtsbäumen aufgehängt und konnten „gepflückt“ werden. Die Senioren bekamen ihre Gutscheine mit Hilfe der Gemeinde per Post nach Hause geschickt. Monika Ulbrich hofft, dass im nächsten Jahr mehr Senioren die Gelegenheit nutzen und den Wunschzettel zurückschicken.

Manch Institution oder Verein unterstützte die Sterntaleraktion mit einer Geldspende. So wie die „Wümme Tigers“. Die Freizeit-Kicker des SV Lilienthal/Falkenberg spendeten 250 Euro. „Wenn jemand wie die Ulbrichs ihre ganze Freizeit für die Sterntaleraktion opfert, möchten wir das würdigen und unterstützen“, sagte „Tiger“ Claas Reckmann.

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