Knallharter Zweikampf im Mittelfeld: Werders Philipp Bargfrede (l.) gegen den Kölner Milos Jojic. Foto: Nordphoto Knallharter Zweikampf im Mittelfeld: Werders Philipp Bargfrede (l.) gegen den Kölner Milos Jojic. Foto: Nordphoto
1:1 gegen Köln

Werder mit Remis im letzten Heimspiel des Jahres

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Ein Remis im Heimspiel gegen den starken 1. FC Köln – damit kann der SV Werder gut leben. Besonders vor dem Seitenwechsel zeigten die Gastgeber allerdings eine schwache Partie und steigerten sich nach dem Wechsel.

Alexander Nouri stand an der Außenlinie, gestikulierte wild, winkte und schrie aufs Spielfeld. Dem Werder-Coach war die Unzufriedenheit deutlich anzumerken. Immer wieder versuchte er, seine Profis anzutreiben – es wollte nicht gelingen.

Was beim Auswärtserfolg in Berlin noch so wunderbar funktioniert hatte, klappte gestern im Weserstadion gegen den 1. FC Köln nicht einmal im Ansatz.

Gleiche Startformation wie in Berlin

Und hätte Serge Gnabry kurz vor der Pause nicht einen Sonntagsschuss rausgehauen, wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre.

Aber der Reihe nach: Nouri schickte die gleiche Startformation aufs Feld, die bei der Hertha noch die beste Saisonleistung gezeigt hatte. Gegen die stark ersatzgeschwächten Rheinländer waren die Gastgeber allerdings von der ersten Minute an im Hintertreffen.

Gnabrys Sonntagsschuss zum Ausgleich

Von der Kompaktheit der vergangenen Woche war nichts mehr zu sehen. Die Kölner spazierten teilweise durchs Mittelfeld, wo Clemens Fritz und Philipp Bargfrede schlecht standen.

Dazu kam eine auffällige Nachlässigkeit in den Zweikämpfen und ein lahmes, uninspiriertes Offensivspiel – Werder wäre wohl mit einem Rückstand in die Halbzeitpause gegangen, hätte nicht der bis dahin eher unglücklich spielende Serge Gnabry mit einem Sonntagsschuss in der 40. Minute die Führung durch Artjoms Rudnevs (28.) ausgeglichen. 1:1 zum Seitenwechsel – ein mehr als schmeichelhaftes Ergebnis für die Grün-Weißen.

Taktische Umstellung in der zweiten Halbzeit

Zum zweiten Durchgang stellte Nouri personell und taktisch um: Für den indisponierten Clemens Fritz brachte er Zlatko Junuzovic. In der Defensive verteidigen die Bremer nun mit einer Dreierkette (Robert Bauer, Lamine Sane und Niklas Moisander), Fin Bartels und Santiago Garcia besetzten die Außenpositionen im Mittelfeld und ließen sich bei Bedarf in die abwehrkette fallen.

Viel kompakter oder sicherer standen die Gastgeber durch diese Maßnahme zwar nicht, aber sie spielten nun mit viel mehr Feuer und Engagement. So entwickelte sich nach der drögen ersten Halbzeit nun eine spektakuläre Partie mit zahlreichen Höhepunkten vor beiden Toren.

Schiri Stark ermahnt Nouri

Die Kölner wirkten dabei weiter strukturierter und reifer. Werder machte viel mit Einsatz und Leidenschaft wett, angetrieben von den inzwischen viel munteren 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion.

Auch Nouri blieb an der Seitenlinie weiter unter Strom – in einer Szene so sehr, dass ihn Schiedsrichter Wolfgang Stark eindringlich ermahnte, aber nicht auf die Tribüne schickte.

Gnabrys Ballverluste bleiben ohne Folgen

Dass der Werder-Coach so gereizt war, mag auch an den teilweise krassen Fehler seiner Mannschaft gelegen haben, die die Kölner in der Schlussphase mit Ballverlusten und Fehlpässen noch zu einigen Kontern einluden.

So auch in der Nachspielzeit, als Gnabry gleich zweimal den Ball leichtsinnig verlor, die Kölner daraus aber kein Kapital schlagen konnten – es blieb auch nach 90 Minuten beim 1:1.

Höhepunkte:

28. Minute – 0:1: Bargfrede verliert Hector vor dem Strfraum aus den Augen. Der steckt auf Modeste durch. Drobny kann erst noch parieren, aber Rudnevs verwertet den Abpraller.
40.: 1:1 – Gnabry schießt aus 25 Metern. Der Ball setzt vor FC-Keeper Kessler einmal auf und schlägt im rechten Eck ein. Ein haltbarer Treffer.
45.: Beinahe sogar die Führung für Werder. Gnabry läuft nach schönem Pass von Kruse alleine auf Kessler zu, scheitert im Eins-gegen-Eins. Im Nachschuss trifft Pizarro nur das Lattenkreuz.
53.: Kruse zieht vom Strafraumeck mit links ab. Der Ball fliegt knapp am rechten Pfosten vorbei.
60.: Verwirrung im Kölner Strafraum. Der Ball kommt Bartels, der volley draufhält. Kessler ist mit den Fingerspitzen dran.
61.: Freistoß Gnabry von der rechten Seite. Sörensen klärt den Ball auf der Linie und klärt auch den Nachschuss von Garcia zur Ecke.
65.: Ballverlust im Vorwärtsgang, die Kölner kontern. Osako kommt aus 16 Metern frei zum Schuss und zielt nur knapp links vorbei.
80.: Osako flankt von der linken Seite, aber der Kopfball von Rudnevs landet direkt in Drobnys Armen.

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