Ein Spaziergang führt zu den unbekannten B-Seiten der Neustadt. Foto: pv Ein Spaziergang führt zu den unbekannten B-Seiten der Neustadt. Foto: pv
Urbaner Spaziergang

Ein Schritt zur Seite: Die B-Seiten der Neustadt

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Den Begriff „B-Seite“ kennen eigentlich nur Vinyl-Liebhaber. Auf der Rückseite befinden sich nur selten die großen Hits. Auch die Neustadt hat ihre B-Seiten – und die stehen jetzt ausnahmsweise mal im Mittelpunkt.

Wenn auch nicht die großen Hits, so verbergen sich auf den „B-Seiten“ doch häufig Liebhaberstücke. So auch in der Neustadt – davon sind Oliver Haselmann und Daniel Schnier vom Autonomen Architektur Atelier überzeugt.

„Das sind die Seiten der Stadt, an denen man sich eigentlich nicht aufhält“, erklärt Haselmann. Hinterhöfe, unbekannte Verbindungswege und andere „geheime Orte“. Alles nichts Besonderes? „Doch, besonders sind diese Plätze schon, aber eben nicht so bekannt.“

B-Seite: Schmaler Weg am Teerhof

Das wollen die beiden Männer ändern und laden deshalb Sonntag, 14 Uhr, zu einem „Schritt zur Seite“, einem Spaziergang zu den unbekannten Plätzen in der Neustadt. Einer dieser oft übersehenen Orte ist ein schmaler Weg entlang des Teerhofs. „Direkt am Wasser. Eine Treppe mit 30 Stufen führt dorthin“, sagt Haselmann.

Gerade die Neustadt sei ein spannendes Pflaster für unentdecke B-Seiten-Perlen. „99 Prozent des Stadtteils sind noch nicht gentrifiziert. Da gibt es viele Schätze, die noch nicht gehoben sind“, sagt Daniel Schnier.

Spaziergang mit 50 Leuten

Das Autonome Architektur Atelier veranstaltet regelmäßig in ganz Bremen urbane Spaziergänge. Durchschnittlich 50 Leute schließen sich an, wenn die beiden, die auch die Bremer Zwischenzeitzentrale betreiben, an ungewöhnlich gewöhnliche Orte führen.

„Wenn man mit anderen unterwegs ist, schaut man meistens nicht nach oben“, sagt Haselmann. Dorthin aber wollen er und sein Kollege den Blick lenken.

Der Spaziergang findet im Zusammenhang mit der aktuellen Ausstellung in der Gesellschaft für aktuelle Kunst (GAK) statt. Künstler Till Krause ist auf einer exakt geraden Linie von der Kieler Innenstadt zu seinem Haus in Hamburg-Altona gewandert – rund 100 Kilometer Luftlinie.

Auf direktem Weg von Kiel nach Hamburg

Auf seinem Weg hat er aufmerksam die Spuren der Zivilisation in großen Landkarten vermerkt. Besucher erfahren zum Beispiel, wo auf dem Weg Handys Empfang haben, eine andere kartiert die mögliche Einsicht in das Gelände ohne Blickhinternisse. Seine Ausstellung „Briesener Zootzen“ ist noch bis zum 12. Februar zu sehen.

  • Urbaner Spaziergang „Ein Schritt zur Seite – Pfade zu den B-Seiten der Stadt“, Treffpunkt: GAK, Teerhof 21, 14 Uhr, Dauer: zwei Stunden.

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