Ortsamtsleiter Jens Knudtsen Foto: Barth Ortsamtsleiter Jens Knudtsen Foto: Barth
Ausblick

Ortsamtsleiter will Mehrfamilienhäuser für Senioren

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In Oberneuland gibt es viele große Häuser in denen Senioren alleine leben. Das will Ortsamtsleiter Jens Knudtsen ändern und Mehfamilienhäuser für ältere Menschen bauen. Doch das ist nicht so einfach wie gedacht.

Die wohl bahnbrechendsten Ereignisse im vergangenen Jahr – buchstäblich – waren wohl die Tunnel-Eröffnungen. Der Bau der dritten Bahnunterführung (Mühlenfeldstraße) wird die Bürger weiter beschäftigen. Was steht sonst an im Bremer Stadtteil?

Jens Knudtsen, aktuell ehrenamtlicher Ortsamtsleiter in Oberneuland, beginnt mit klaren Worten: „Wenn es für Stadtteil nicht bald einen hauptamtlicher Ortsamtsleiterposten gibt, ziehe ich aus der Ignoranz der Verantwortlichen persönliche Konsequenzen.“ Bis Mitte des Jahres erwarte er eine Entscheidung. Falle die negativ aus, denke er selbst über einen vorzeitigen Rückzug nach.

Dieser Punkt sei nicht der einzige, in dem man sich in Oberneuland zurückgesetzt fühlt. „Die sozial stabilen Teile Bremens sind die neuen Benachteiligten“, meint Knudtsen. Als Paradebeispiel führt er die Kinderbetreuung an. „Warum bekommen wir hier keine Ganztagsschule. Viele Frauen hier arbeiten und natürlich gibt es viel Selbshilfepotenzial, aber auch das ist irgendwann erschöpft.“

Knudtsen will Mehrfamilienhäuser für Senioren

Man wolle ja nicht privilegiert behandelt werden. „Aber wir fordern Mindeststandards“. Das gelte auch für das „Polizei-Szenario“. „Wir werden gegen den Abbau massiv Widerstand leisten“, kündigt er an und hat sich dazu mit den Kollegen Inga Köstner (Horn) und Gernot Neumann-Mahlkau bereit an einen Tisch gesetzt, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. „Wir brauchen Anlaufstellen vor Ort“, betont der Stadtteilbürgermeister.

Ginge es nach ihm, würde es ferner mehr Angebote für die vielen Senioren vor Ort geben – Wohnraum inklusive. „Viele ältere Menschen leben hier in viel zu großen Häusern, weil sie ihre Heimat nicht verlassen wollen, es aber zu wenige Mehrfamilienhäuser gibt.“ Seine Ansicht nach könne man für den Bau selbiger gewisse Gebiete erschließen.

„Das Gelände an der Mühlenfeldstraße, auf dem sich Ortsamt und Feuerwehr befinden, ist doch ein Filetstück, das man ganz anders gut nutzen könnte als aktuell.“ Man müsse eben an gewissen Orten die Bebauungspläne ändern.

Ortsamtsleiter lobt Engagement im Stadtteil

Von seinem Amtssitz ist der Weg zum Sportplatz nicht weit, so kommt er auf die geplante Bebauung zu sprechen: „Wann es dort weiter geht, weiß man nicht genau. Da muss es noch gewisse Abstimmungen geben – planerische Nachbesserungen. Aber der Investor steht.“

Andernorts tut sich dafür etwas. Die Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im Vinnenweg soll im März bezugsfertig sein. Dort wird Platz für 120 Menschen sein. Um deren Empfang adäquat vorzubereiten, will man sich „wieder am runden Tisch zusammensetzen.“ Dass das alles reibungslos klappt, bezweifelt Jens Knudtsen allerdings nicht. „Die Oberneulander haben in der Vergangenheit auf großartige Weise ihr soziales Engagement unter Beweis gestellt.“

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